Unschlagbar niedrige Zinsen, die Suche nach ertragsreichen Anlagemodellen und der steigende Bedarf an privater Altersvorsorge sollten eigentlich ein Umfeld für die Investmentfondsindustrie schaffen. Leider bleibt der gewünschte Erfolg noch aus.
Das Fondsgeschäft im Aufwind
Das Fondsgeschäft befindet sich im Aufwind. Die Nachfrage nach Aktienfonds wurde in Europa stärker. Doch in Österreich ist der Eindruck verhalten. Dr. Mathias Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Raiffeisen KAG bemerkte vor den Journalisten, dass die Österreicher einen Trend verschlafen würden.
Die Nachfrage sei zwar gegeben, doch seien da gewisse Aktivitäten von Rückflüssen vorhanden, die eine Überkompensation bewirken würden. Weiterhin spiele der Ertrag beim Investmentfonds eine große Rolle.
Die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft (KAG)
Die Raiffeisen KAG hatte im Jahre 2012, wegen der Aufweichung des österreichischen Bankgeheimnisses Einbußen zu verzeichnen. Deutsche Kunden disponierten ihre Geschäfte um. Das führte zu Anlagen von Investitionsfonds im Ausland.
Im Jahre 2013 trat durch die Auflösung und Umschichtung von Mandaten eine Einbuße an Fondsvermögen ein.
Dadurch ging die Spitzenposition im österreichischen Fondsmarkt verloren. Die größte österreichische KAG, die Erste-Sparinvest, vereint in sich etwa 18 % aller in Österreich veranlagten Investmentfondsgelder.
Die Konjunkturerholung in der Eurozone
Hinsichtlich der Konjunktur erwartet die Raiffeisen KAG für das Jahr 2014 nur eine leichte Verbesserung in der Eurozone. Eine schnelle Erholung könnten ungelöste Probleme der öffentlichen und privaten Verschuldung verhindern. Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main greift mit weitreichenden Maßnahmen in die Geldpolitik ein.
Der Leitzins wurde im November 2013 auf 0.25 % gesenkt. In den nächsten Jahren könnte in der Geldpolitik die Kreditvergabe restriktiv gehandhabt werden. Die Arbeitslosigkeit ist extrem hoch. Die Inflationsrate ging in Österreich auf etwa 2,8 Prozent im Dezember 2013 zurück.
Die Entwicklungen der letzten Monate bei den europäischen Aktien verunsicherte zahlreiche Investoren. Der Markt könnte demnächst eine Korrektur erleben. Doch sind Abwärtsbewegungen nicht auszuschließen. Für langfristig orientierte Investoren ist jetzt ein guter Kaufzeitpunkt, da für Europa im Jahr 2014 ein Gewinnwachstum von mehr als fünf Prozent erwartet wird.
Die Altersvorsorge im Fokus
Im Jahr 2014 soll die private Altersvorsorge in den Vordergrund rücken. Das schon oft diskutierte Pensionskonto solle hier eine größere Transparenz in das Thema bringen. Viele Österreicher werden dann vor die Frage gestellt, welche Beitragshöhe angespart werden muss, damit ein Sicherstellen der Pension im Alter gewährleistet ist. Der Investmentfonds könnte ein immer bedeutender Vorsorgebaustein in der nahen Zukunft werden.