Von PayPal dürften die meisten schon einmal gehört haben, auch wenn das Unternehmen in seiner heutigen Form noch gar nicht mal so lange existiert. An der Kasse oder bei sonstigen Zahlvorgängen ist dieser Name mittlerweile fast schon Standard.
Weniger bekannt ist dagegen die Tatsache, dass der Dienstleister auch an der Börse notiert ist. Durchaus mit Erfolg, wie ein Blick auf den Chart zeigt.
Durch die breiten und nützlichen Tools, die PayPal nahezu auf der ganzen Welt anbietet, werden sämtliche Transaktionen im geschäftlichen und privaten Leben wesentlich vereinfacht. Kunden können ihr Konto für diverse Features verwenden, unter anderem für Einkäufe oder die Entgegennahme von Bezahlungen. Darüber hinaus können mithilfe der App sogar unterschiedlichste Dinge finanziert werden.
Was sagen die Zahlen?
Über eine Aktie kann man nicht anständig reden, ohne dass jeweils dahintersteckende Unternehmen auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Geschäftsergebnisse geben meist den besten Überblick über die tatsächliche Lage. Anhand einiger Kriterien, die einen direkten Bezug zum Anteilsschein haben, lässt sich auch eine Bewertung beziehungsweise Einschätzung abgeben.
- Wie sieht es nun konkret bei PayPal aus? Ist der Kurs des Titels zu hoch, genau richtig oder vielleicht sogar zu niedrig? Absolute Objektivität kann diesbezüglich zwar nie angewendet werden.
- Eine Annäherung an die Tatsachen ist dennoch möglich und sollte deshalb auch ins Auge gefasst werden. Die folgenden Ausführungen sind stark zahlenbasiert, geben jedoch Aufschluss über PayPals aktuelle Situation.
Also geht es nun ans Eingemachte. Besonders interessant ist definitiv der Nettogewinn, da dieser die Realität so gut wie kaum ein anderer Parameter widerspiegelt. Dennoch sollte man Zahlen immer im Zeitverlauf betrachten. Andernfalls ist der Aussagegehalt zu niedrig. PayPal hat in den vergangenen Jahren kräftige Gewinnsprünge verzeichnen können. Im Durchschnitt legte der Zahlungsdienstleister auf 5-Jahres-Sicht um 24,5% zu.
Nun sollte man diese Werte logischerweise ins Verhältnis setzen, um sich mehr darunter vorstellen zu können. Als sehr guter Vergleichsindikator dient hierbei der Unternehmensumsatz. Sieht man sich diesen am Beispiel von PayPal an, so fällt auf, dass er seit 2016 gemittelt nur um 14,6% anziehen konnte. Der Abstand zwischen Gewinn und Ertrag hat also zugenommen, was grundsätzlich positiv zu bewerten ist.
Von herausragender Bedeutung für jeden seriösen Investor ist zudem der Return on Investment – auf Deutsch die Kapitalrendite. Sie gibt vereinfacht gesagt an, wie rentabel ein Unternehmen mit dem ihm zur Verfügung gestellten Geld wirtschaftet. Je höher der Prozentsatz, desto besser. PayPal erreichte im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Wert von immerhin 21,6% – der höchste seit 2013.
Zuletzt kann man sich die Anzahl der ausstehenden Aktien genauer ansehen. Hat das Unternehmen in einem fest definierten Zeitraum Kapitalerhöhungen durchgeführt oder vielleicht eigene Anteile zurückgekauft? Letzteres ist aus Sicht der Anleger im Regelfall zu präferieren. Für PayPal ist zu sagen, dass 2018, 2019 und schließlich auch 2020 kontinuierlich Aktienrückkaufprogramme durchgeführt wurden.
- Trotz der beleuchteten Kriterien, die im vorliegenden Fall durchaus positiv ausfielen, sollte man ein potenzielles Investment immer mit seinen eigenen Vorstellungen und Erwartungen abgleichen.
- Da PayPal in den vergangenen Monaten und auch Jahren bereits kräftig an Wert gewonnen hat, könnte manch einer nicht mehr genug Potenzial im Dienstleister sehen. Allerdings macht es mehr Sinn, den Blick gen Zukunft zu richten. Und die ist hier großartig.
Was sagt die Gegenwart?
Man kann an der Börse so viel analysieren und einschätzen, wie man will. Ereignen sich allerdings unvorhersehbare Ereignisse, die auf den Kurs einwirken, nutzt das alles gar nichts. Aus diesem Grund sollte man die Nachrichtenlage stets im Hinterkopf behalten.
Hat sich in letzter Zeit zum Beispiel etwas an den Gesetzen oder dem Nachfrageverhalten verändert, das das jeweilige Unternehmen betreffen könnte?
Für den Fall von PayPal ist derzeit der Markteintritt in China nennenswert. Um die dort 377 Millionen aktiven Nutzer besser erreichen zu können, startet der Bezahldienst eine eigens dafür eingerichtete Handelsplattform. Diese soll zunächst vor allem für internationale Transaktionen hergenommen werden. Spannend wird sicherlich auch, wie die Regierung auf den Schritt des US-amerikanischen Unternehmens reagieren wird.
Fazit! – Paypal Aktie jetzt kaufen?
PayPal hat zuletzt seine ehrgeizigen Wachstumsambitionen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zuerst durch die Ankündigung, künftig stärker bei Kryptowährungen präsent zu sein, nun durch den Start im Reich der Mitte. Die Aktie hinkt seit der Abwertung im Februar weiterhin hinterher. Mutige Anleger, die zudem langfristig orientiert sind, könnten jetzt zu einem vernünftigen Preis einsteigen.