Den Urlaub buchen, Bekleidung und Haushaltswaren bestellen, Bankgeschäfte erledigen, Rechnungen bezahlen – für die meisten User ist das Bezahlen im Internet selbstverständlich geworden.

Auch sonst herrscht ein recht unbeschwerter Umgang mit persönlichen Daten vor, sei es für den eigenen Auftritt im sozialen Netzwerk, für die Anmeldung zum privaten E-Mail-Account, einen Newsletter oder zu Gewinnspielen.
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Datenschutz – Aktueller den je

Spätestens seit dem Abhörskandal und dem Bekanntwerden der enormen Macht der NSA sind die Menschen in Bezug auf den Datenschutz sensibler geworden.

Wichtig: Der Schutz von Daten
Wichtig: Der Schutz von Daten

Während vielen bisher gar nicht bewusst war, wie viel sie im Internet selbst über sich preisgeben, wird nun mit den eigenen Daten vorsichtiger umgegangen. Dafür ist es auch höchste Zeit! Der Datenschutz muss oberstes Gebot werden.

Welche Sicherheit brauche ich für meine Daten?

Sich auf sein Anti-Virenprogramm zu verlassen, reicht heutzutage längst nicht mehr aus.

Für Profis ist das Programm vielleicht eine zeitliche Hürde, doch wenn es Ihnen wirklich darauf ankommt, können Sie auch dieses Programm umgehen. Weitere wichtige Tipps zum Datenschutz gibt es auf http://www.saferinternet.at/datenschutz/tipps/ zum einfachen Nachlesen.

Trotzdem sollten Sie nicht auf ein Anti-Virenprogramm verzichten, da es viele kleine Viren, Trojaner usw. abhalten kann und grundsätzlich gut vor Beschädigungen der Software und Datenklau schützt. Viel gefährlicher hingegen sind mutwillige, direkte Zugriffe auf Ihre Daten. Seien Sie vorsichtig und bleiben Sie skeptisch.

Das Google-Urteil – Ein Weckruf für viele User

Vor kurzem hat der Europäische Gerichtshof ein deutliches Signal in Bezug auf den Datenschutz gesetzt:

Ein Spanier hatte Google geklagt, weil im Suchergebnis Links auf einen Zeitungsbericht zu seiner Person aufgelistet wurden, der über eine Zwangsversteigerung seines Hauses berichtete. Dieser Bericht war allerdings schon 15 Jahre alt. Vor Gericht konnte er nun durchsetzen, dass Google diese Verweise löschen muss.

Löschen von Daten – Privatsphäre

Worauf sollte man beim löschen von Daten achten?  - Konsequenz!
Worauf sollte man beim löschen von Daten achten? – Konsequenz!

Allgemein wurde erklärt, dass die Suchmaschine dazu verpflichtet sei, Anträgen auf das Löschen von Verweisen auf Seiten, auf denen das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz der betroffenen Person verletzt wird, nachzukommen. Seither wird Google von Löschanträgen überflutet. Details zum Vorgehen und Hintergrund zum Google Urteil können auf http://www.golem.de/news/nach-eugh-urteil-fragen-und-antworten-zur-google-loeschung-1405-106622.html nachgelesen werden.
Jeder Mensch hat das Recht dazu, solche Links zu verbieten. Um herauszufinden, ob auch über Sie Informationen im Internet zu finden sind, die Ihre Privatsphäre verletzen, können Sie sich einfach selbst googeln und die Ergebnisse durchforsten.

Vergessen Sie dabei nicht, auch die Kategorie Bilder aufzurufen. Sollten Sie einen ungewünschten Link finden, können Sie dies umgehend Google melden.

Wenn keine Reaktion erfolgt, können Sie sich an das zuständige Gericht wenden.
Das Urteil des EuGH gilt übrigens nicht nur für Google, sondern auch für alle anderen Suchmaschinen. Aktuell werden außerdem die Vorschriften zum Datenschutz innerhalb der Europäischen Union überarbeitet, da sie noch von 1995 stammen und eindeutig nicht mehr zeitgemäß sind.

Phishing-Mails – Sie haben gewonnen!

Eine besonders dreiste Form, um an Ihre Daten zu gelangen, sind Phishing Mails. Trotz jedes noch so guten Spam-Filters landen sie regelmäßig im Postfach. Meist werden Sie darin im Namen Ihrer Bank, Ihres Kreditkartenanbieters oder Ihres Handyanbieters darum gebeten, Ihre Daten per Mail zu bestätigen oder zu ändern.

Sie sollten solche Mails umgehend löschen und auch keine darin enthaltenen Links oder Anhänge öffnen! Hintergrund: Die Merkmale einer Phishing Mail listet der Artikel auf http://www.vz-nrw.de/wie-erkenne-ich-eine-phishing-e-mail-2 auf – Prüfen Sie lieber genau!

Lassen Sie sich auch nicht von der Mailadresse des Absenders täuschen, auch wenn darin der Name des Anbieters vorkommt, muss die Mail noch lange nicht von diesem stammen. Angaben und Änderungen der Daten sollten Sie nur über die offizielle Website des Anbieters bzw. Ihr Kundenkonto vornehmen. Nutzen Sie dazu nicht den Link in der Mail, sondern öffnen Sie eine neue Seite und steigen Sie direkt in die Homepage ein.

Vorsicht: Drohungen mit Kontosperre

Eine sehr beliebte Form, um die User zu einem schnellen, unüberlegten Handeln zu bewegen, ist das Drohen mit einer Sperrung des Kontos. Lassen Sie sich nicht davon täuschen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich direkt beim Anbieter erkundigen, ob eine derartige Mail ausgesendet wurde.
Nicht nur bekannte Institutionen werden als vermeintliche Adressaten verwendet, sondern gerne auch Anwaltskanzleien, Treuhänder usw. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, Ihre Bankdaten anzugeben, um ein unerwartetes Erbe von einem entfernten Verwandten, von dem Sie bisher noch nie etwas gehört haben, zu erhalten, oder Sie bei einem Gewinnspiel gewonnen haben, an dem Sie gar nicht teilgenommen haben, sollten Sie die Mail unbedingt ignorieren und die Adresse gleich auf Ihre Blacklist setzen.

Login – Bitte wiederholen Sie Ihre Eingabe!

Ein sehr heikles Thema, wenn es um Datenschutz im Internet geht, sind auch Kundenkonten. Egal ob die Anmeldung für den E-Mail-Account, das Konto beim Online Shop, Facebook oder ein Forum – sobald Sie persönliche Daten eingeben, müssen Sie damit vorsichtig umgehen. Achten Sie hierzu auf Folgendes:
Ändern Sie regelmäßig Ihre Passwörter.

  • Verwenden Sie kein Passwort gleichzeitig für mehrere Konten.
  • Wählen Sie für Passwörter mindestens acht Buchstaben oder Zahlen und verwenden Sie wenn möglich auch Sonderzeichen. Naheliegende Passwörter wie Geburtsdaten, einfache Zahlenfolgen, Namen von Angehörigen, wichtige Ereignisse, Kosenamen usw. gelten als sehr unsicher. Das Passwort sollte nicht erraten werden können.
  • Für das Eröffnen eines Kundenkontos müssen Sie üblicherweise auch eine E-Mail-Adresse angeben. Verwenden Sie verschiedene Adressen, um Ihre Privatmails zu schützen.
  • Benutzen Sie wenn möglich anonyme Nicknames.

Privates auf dem privaten Rechner erledigen

Wichtig: Privates nur am privaten Rechner
Wichtig: Privates nur am privaten Rechner

Sobald Sie ein neues Login-Konto erstellen oder Ihre Zugangsdaten häufiger eingeben, wird Ihnen automatisch angeboten, dass die Daten gespeichert werden können und Sie das nächste Mal nur noch die ersten Buchstaben eingeben müssen, der Rest wird vom Rechner ergänzt. Vor allem dann, wenn man viele verschiedene, komplizierte Passwörter hat, kann dieser Service sehr angenehm sein.

Trotzdem sollten Sie es sich aber gut überlegen, ob Ihre Daten gespeichert werden sollen. Grundsätzlich stellt sich die Frage ohnehin nur dann, wenn es sich um Ihren privaten Rechner handelt, auf den niemand sonst Zugriff hat.
Bei öffentlichen Rechnern, dem Computer auf der Arbeit oder Tablets sollten Sie niemals Ihre Passwörter speichern! Wenn Sie Ihren Computer, Laptop oder Ihr Tablet einmal nicht mehr brauchen und entsorgen oder wiederverkaufen wollen, müssen Sie unbedingt daran denken, den Rechner neu aufzusetzen. Ein Löschen aller Dokumente und Daten alleine genügt nicht.

Keine Angst haben, aber vorsichtig sein

Auch wenn die Datenklau-Skandale und das Aufdecken der großen Lücken im Datenschutz im Internet vielen Menschen die Augen geöffnet haben, sollten Sie das Internet deshalb nicht gleich boykottieren.

Kreditkarten-Daten: Online speziell auf Sicherheit achten!
Kreditkarten-Daten: Online speziell auf Sicherheit achten!

Auf Dauer wird dies ohnehin nicht möglich sein. Allerdings sollten Sie sich genau überlegen, welche Daten Sie im Internet preisgeben und wie Sie sich selbst maximalen Schutz garantieren können.

Kreditkarten und zusätzliche Informationen

Das gilt nicht nur für sensible, personenbezogene Angaben zu Ihrer Kreditkarte oder Ihrer Bankverbindung, sondern auch für vermeintlich harmlose Informationen, die Sie z. B. auf Facebook, in Foren, Chats oder sonstigen sozialen Netzwerken offenlegen.
Umgekehrt müssen Sie aber auch darauf achten, dass Sie selbst nicht gegen die Rechte eines anderen verstoßen, indem Sie z. B. ungefragt einen Link zu Personen herstellen, Fotos mit den Personen online stellen oder sie auf einem Bild entsprechend markieren.

Sie sollten vorab unbedingt fragen, ob Sie das Recht für die Verwendung haben.
Allgemein ist zur Wahrung der Sicherheit mehr Vorsicht und ein besser überlegter Umgang geboten, allerdings sollten Sie sich deshalb nicht die Freude am Internet nehmen lassen und weiterhin die vielen Vorteile nutzen.

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