Ratgeberreihe Schnellnavigation:Teil I – Teil II – Teil III
Es gibt in Österreich jede Menge Versicherungen, welche Rechtsschutzversicherungen anbieten. Da nicht pauschal gesagt werden kann, welche Versicherung die beste ist, sollten Sie herausfinden, welche von diesen Ihren individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen am besten entspricht.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen, worauf Sie bei der Wahl des Versicherers bzw. bei den diversen Angeboten achten sollten. In Folge wird es für Sie leichter sein, den scheinbar undurchdringlichen Versicherungsdschungel zu überwinden.
Leistungsumfang vs. Preis beim Rechtsschutz Angebot
Am wichtigsten ist es, die Leistungen der Anbieter ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Erst danach sollten Sie die
Preise miteinander vergleichen. Denn wenn Sie bei der Auswahl einer Versicherung nur die Kosten beäugen, kann es leicht passieren, dass Sie eine falsche Entscheidung treffen.
Was nützt Ihnen schließlich eine preiswerte Rechtsschutzversicherung, wenn diese Sie nicht im gewünschten Umfang absichert? Halten Sie sich vor Augen, wie wichtig es ist, dass Sie einen umfassenden Vergleich anstellen. Auf diese Weise können Sie viel Geld einsparen. Nutzen Sie einen Vergleichs- bzw. Versicherungsrechner, um für Klarheit zu sorgen. Nur wenn Sie vor Vertragsabschluss für Transparenz sorgen, werden Sie Ihre Auswahl nicht bereuen.
Der erste Schritt: Setzen Sie sich mit Ihrer persönlichen Lebenssituation auseinander
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Angebot aus dem breit gefächerten Segment der Rechtsschutzversicherung entscheiden, sollten Sie zunächst Ihre persönliche Situation genauestens überdenken. Stellen Sie sich die Frage, in welchem Bereich des persönlichen Lebens Sie am ehesten mit eventuellen rechtlichen Konflikten und Auseinandersetzungen zu rechnen haben.
Besteht diesbezüglich Klarheit, ist es Ihnen möglich, den jeweiligen Rechtsschutz-Versicherungsvergleich zu konkretisieren. Zu den ausschlaggebenden Faktoren eines aussagekräftigen Vergleiches zählen
- das angebotene Leistungspaket
- die Höhe der regelmäßig zu entrichtenden Prämienzahlungen
- und die Laufzeit.
Auf alle drei Punkte wird im Folgenden etwas genauer eingegangen.
Welches Leistungspaket entspricht Ihren Bedürfnissen?
Es gibt unterschiedliche Rechtsschutz-Pakete. Sie können sich z.B. für ein Komplettpaket entscheiden, das alle zur Verfügung gestellten Leistungsarten abdeckt. Sie können aber auch auf einen Versicherungsschutz zurückzugreifen, der sich lediglich auf ganz bestimmte Bereiche des Lebens beschränkt, beispielsweise der Fahrzeug-Rechtsschutz.
Die Kombination von zwei Verträgen (z.B. Privat- mit Kfz-Rechtsschutz) ist zumeist günstiger als zwei einzelne Verträge. Schließen Sie zudem alle Risiken aus, die in Ihrem Fall gar nicht eintreten können. Dazu kommt, dass Risiken bereits anderweitig abgedeckt sein können (z.B. Arbeitsgerichts- und Sozialversicherungsrechtsschutz durch die Arbeiterkammer-Mitgliedschaft).
Zudem bieten auch Haftpflichtversicherungen Rechtsschutz zur Abwehr ungerechtfertigter Forderungen. Werden Sie beispielsweise aufgrund eines Verkehrsunfalls geklagt, zahlt sowieso die Haftpflichtversicherung die Prozesskosten. Wenn Sie aber selbst ohne Kostenrisiko klagen wollen, dann benötigen Sie eine Rechtsschutzversicherung.
Die Höhe der Prämien – Vergleichen und nach Leistung entscheiden
Die Kosten einer Rechtsschutzversicherung bestehen wie bei jeder anderen Versicherung aus einer bestimmten Prämie.
Diese ist abhängig
- vom jeweiligen Anbieter
- vom gewählten Tarif
- und vom jeweiligen Leistungsumfang.
Wie hoch sind die Kosten für eine Rechtsschutzversicherung?
Dennoch gibt es einige Faktoren, welche die Kosten einer Rechtsschutzversicherung mitbestimmen und sogar erheblich beeinflussen können. Dazu zählt die Selbstbeteiligung oder auch die gewählte Versicherungssumme. Sie haben bei dem Abschluss einer Rechtsschutzversicherung die Wahl, ob Sie sich für die Variante mit oder ohne Selbstbeteiligung entscheiden. Tipp: Vorab über Vorteile der privaten Rechtsschutzversicherungen informiert zum Beispiel der Ratgeber vom Finanzministerium.
Gängige Selbstbeteiligungen liegen in etwa zwischen 100 und 250 Euro, wobei Sie auf Wunsch auch bis zu 500 Euro wählen können. Die Wahl einer Selbstbeteiligung hat Einfluss auf die Höhe der zu zahlenden Prämie, denn 250 Euro jährliche Selbstbeteiligung können die Prämie sehr wohl um 60-70 Euro pro Jahr senken.
Bedenken Sie, dass Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht jedes Jahr in Rechtsstreitigkeiten geraten werden, also kann sich hierbei eine Ersparnis ergeben, die sich sehr wohl lohnt. Achten Sie zudem darauf, die Versicherungssumme bei Abschluss einer Rechtsschutzversicherung nicht zu niedrig anzusetzen.
Es gibt nur sehr wenige Rechtsschutzversicherungen, die Deckungssummen unterhalb von 100.000 Euro ansetzen, wobei auch Summen bis zu 500.000 Euro durchaus möglich sind. Die Deckungssumme stellt einen essentiellen Faktor dar, da sie die Prämienhöhe mitbestimmt. Sie können jedoch im Regelfall davon ausgehen, dass dieser Effekt bedeutend geringer als bei der Selbstbeteiligung ausfällt.
Die Laufzeit und die Kündigung von Rechtsschutzversicherungen
Heute ist es mehr und mehr üblich, dass Rechtsschutzversicherungen nur noch für ein Jahr abgeschlossen werden. Sie verlängern sich dann in jedem Jahr wieder neu. Es gibt jedoch auch noch Versicherungsverträge, die über eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren verfügen. In Zukunft werden nach EU-Recht nur noch Verträge bis maximal drei Jahre zulässig sein. Wenn Sie sich bei Ihrer Rechtsschutzversicherung für eine längere Laufzeit entscheiden – also länger als ein Jahr – sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihnen entsprechende Beitragsrabatte gewährt werden.
Etliche Versicherer bieten ihren Kunden bei langfristigen Verträgen einen Rabatt von zumeist 20 Prozent der Prämienzahlung ein (Dauerrabatt). Und wie sieht es mit der Kündigungsfrist aus? Verträge mit einer Laufzeit von mehr als drei Jahren können bereits zum Ablauf des dritten Jahres und dann jährlich gekündigt werden. Beachten Sie, dass die Kündigung schriftlich erfolgt – aus Beweisgründen am besten mit Einschreibebrief – und spätestens einen Monat vor Ablauf des dritten bzw. eines folgenden Versicherungsjahres bei Ihrem Versicherer ankommt.
Beachten Sie die Wartefristen!
Der Versicherungsschutz gilt grundsätzlich nur für jene Ereignisse, die während der Laufzeit des Vertrages eintreten. Hat sich der Schadensfall bereits vorher ereignet, kommt der Abschluss einer Versicherung eindeutig zu spät. Und es gibt auch Leistungsbausteine, die an zusätzliche Wartefristen (von 3 bis 12 Monate) geknüpft sind. In dem Fall können Leistungen nur für jene Versicherungsfälle beansprucht werden, die nach Ablauf der Wartefrist eingetreten sind.
Fazit zum Thema Rechtsschutzversicherungen in Österreich
Nun wurden Sie mit den wichtigsten Aspekten in Bezug auf die Auswahl einer Rechtsschutzversicherung konfrontiert. Sie haben erfahren, dass Sie die Möglichkeit haben eine Versicherung abzuschließen, die Ihrer individuellen Lebenssituation entspricht. Ob für Sie nun Rechtsschutzversicherungen der Grazer Wechselseitigen in Frage kommen oder ein Produkt der D.A.S. Rechtsschutz AG, liegt ganz und gar in Ihrem Ermessen.
Nutzen Sie die Möglichkeit, die verschiedenen Angebote miteinander zu vergleichen, um für Transparenz zu sorgen. Vergleichs- oder Versicherungsrechner im Internet leisten diesbezüglich wertvolle Dienste. So können Sie auf Anhieb all jene Versicherungen herausfiltern, die für Sie am ehesten in Frage kommen. Zum Abschluss zeigen wir Ihnen die wichtigsten Fragen im Überblick auf, um Ihren idealen Anbieter zu finden:
- In welchem Bereich des persönlichen Lebens haben Sie am ehesten mit rechtlichen Konflikten und Auseinandersetzungen zu rechnen?
- Welches Leistungspaket entspricht Ihren Bedürfnissen?
- Welche Risiken sind bereits anderweitig abgedeckt?
- Wie können Sie die Kosten einer Rechtsschutzversicherung beeinflussen (z.B. Selbstbeteiligung oder Versicherungssumme)?
- Welche Laufzeit wählen Sie?
- Haben Sie mit Wartefristen zu rechnen?