Auslandsreisen werden immer mit wichtigen Erfahrungen in Verbindung gebracht. In erster Linie sprechen Menschen von den Erlebnissen und Momenten, die sie nachhaltig geprägt haben.
Der Kontakt mit fremden Kulturen und Traditionen, mit neuen Sichtweisen und Blickwinkeln auf das Leben, der organisatorische Aufwand und die Selbstständigkeit, die ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt, prägen nachhaltig.
Auslandserfahrungen bringen viele Vorteile
Auslandserfahrungen, vor allem über einen längeren Zeitraum hinweg, können wesentliche Bausteine einer Persönlichkeitsentwicklung darstellen. Viele Menschen erkennen in dieser Zeit die eigenen Stärken und Schwächen verstärkt, da sie sich erstmals außerhalb der heimischen Komfortzone bewegen.
Diese neuen Eindrücke und Herausforderungen, die es zu verarbeiten und zu bewältigen gilt, entwickeln sich auch zum Vorteil für Gründer und im Berufsleben. Tipp: Wer etwas erleben möchte, findet an dieser Stelle 10 tolle Inspirationen, wieso man sich auf der Welt umsehen sollte!
Auslandserfahrung = Erfolg als Gründer?
Natürlich ist es nicht möglich, den Erfolg eines Startups oder eines Gründers an den Auslandserfahrungen zu messen. Ein direkter Bezug, ein Erfolgsrezept beziehungsweise eine Erfolgsgarantie zwischen Reisen ins Ausland und einer Gründung gibt es nicht. Die gesammelten Erfahrungen eines Auslandsaufenthaltes lassen aber sehr viele Analogien zur Gründung eines Unternehmens und zum späteren Arbeitsalltag zu.
Raus aus der Komfortzone: Ein wesentliches Kriterium eines längeren Auslandsaufenthaltes ist jenes der Selbstständigkeit. Zuhause, in gewohnter Umgebung, ist es eher ein Leichtes, den Alltag zu meistern. Klare Strukturen und Abläufe helfen uns dabei. Begibt man sich aber auf neues und unbekanntes Terrain, sozusagen auf Entdeckungsreise, verlässt man die heimische Komfortzone und ist mehr oder weniger auf sich alleine gestellt.
Rein ins selbstständige Leben: Viele Dinge müssen selbst geplant werden, schon im Vorfeld. Reiserouten, Visa, Impfungen, Unterkünfte, Budget und vieles mehr sollten überdacht und zusammengestellt werden. Hier arbeitet man selbstständig, Hilfe von außen kann natürlich angefordert werden.
Die erste große Auslandsreise in jungen Jahren hat auch eine nicht zu unterschätzende Signalwirkung: Eltern, Verwandte und Freunde werden mit dieser Selbstständigkeit konfrontiert. Für viele Eltern ist nicht der Schul- oder Ausbildungsabschluss jener Moment, in dem sie erkennen, dass ihre Kinder nun erwachsen und selbstständig sind, sondern der Auszug von zu Hause oder eine solche groß angelegte Auslandsreise.
Neue Eindrücke, Erfahrungen und Sichtweisen
Ein Auslandsaufenthalt fördert zunächst das eigene Organisationstalent, im Vorfeld sowie unterwegs. Im Ausland stößt man nun unweigerlich auf fremde Kulturen und Menschen, täglich sammelt man neue Eindrücke und Erfahrungen.
Zeigt man sich offen und zugänglich für diese, kommt man mit Einheimischen und anderen Reisenden in Kontakt, werden unweigerlich auch neue Sichtweisen und Blickwinkel auf das Leben vermittelt.
Man tauscht sich aus, es werden Informationen in Form von Gesprächen weitergereicht, zum Vorteil aller Beteiligten.
Der Faktor Sprache: Die Verständigung, die Kommunikation gestaltet sich im Ausland mitunter problematisch. Nicht jeder spricht fließend Englisch, häufig wird mit Händen und Füssen kommuniziert.
Im Ausland ist man meist gezwungen, eine Fremdsprache zu verwenden.
Diese Fertigkeit wird zwangsläufig geschult, unter Umständen lernt der Reisende auch eine neue Sprache. Zudem müssen neue Kommunikationswege gefunden und erdacht werden, um sich verständlich machen zu können.
Kulturelle Gräben überwinden: Nicht selten kommt es ungewollt zu Missverständnissen zwischen Reisenden und Einheimischen. Grund dafür sind unterschiedliche kulturelle und politische Wahrnehmungen und Prägungen.
Hier führen Gespräche häufig dazu, dass diese Gräben überwunden werden können. Auf beiden Seiten existieren Vorstellungen und Meinungen, die nichts mit der Realität gemein haben. Der persönliche, menschliche Kontakt kann diese überbrücken und ein neues, konträres Bild des Gegenübers erzeugen. Selten werden Vorurteile eins zu eins bestätigt.
Anschluss finden – wer passt zu mir?
Begegnungen mit anderen Reisenden sind vorprogrammiert. Es kommt ein Punkt, an welchem sich jeder Reisende entscheiden muss, ob er sich alleine oder in einer Gruppe bewegen möchte, oder gar beides.
Häufig entwickeln Menschen in diesen Situationen ein Gespür dafür, welcher Typ Mensch zu einem passt. Schätze ich die Person gegenüber richtig ein, oder täusche ich mich in ihr? Kann ich meine eigenen Vorstellungen gegenüber denen der Gruppe oder anderer Personen zurückstellen oder nicht? Verfolgen wir ein ähnliches oder identisches Ziel? Diese Fragen gilt es auch in der Berufswelt zu klären und zu beantworten.
Selbstversorger – Arbeiten auf Reisen
Je nach Dauer, Art der Reise und Budget ist es unumgänglich, dass man auch im Ausland Geld verdient. Bewerbe ich mich um einen Job im Ausland, als Au Pair oder in einer anderen Berufssparte, ist dieser Punkt im Vorhinein bereits geklärt. Liegt das Hauptaugenmerk allerdings auf dem Blickpunkt Reisen, ergeben sich andere Zugänge.
Digitale Nomaden – das Internet macht es möglich
Der Begriff des Digitalen Nomaden ist noch relativ jung. Dieser bezeichnet eine Berufsgruppe, die dank Internet und Online/Digital Office an jedem Ort der Welt arbeiten kann.
Klassische Berufsfelder sind die Bereiche Online Marketing, Online Texter, Blogger und Ähnliches. Die Arbeit kann ortsungebunden erledigt werden, unter Umständen ergibt sich auch der Effekt des Geo-Arbitrage.
Bewegt man sich in Ländern mit vergleichsweise geringen Lebenshaltungskosten (Unterkunft, Nahrung usw.) bei gleichzeitigem Verdienst in Euro nach heimischen Standards, ergibt sich am Ende des Monats auch ein größerer Gewinn. Wer wissen möchte, wie digitale Nomaden ihr Geld verdienen, kann sich diese Beispiele von Digitalen Nomaden ansehen und sich inspirieren lassen.
Austauschprogramme für Jungunternehmer
Eine weitere Möglichkeit im beruflichen Kontext Auslandserfahrungen zu sammeln bietet das Programm „Erasmus for Young Entrepreneurs“ an. Hier können sich Jungunternehmer und angehende Jungunternehmer für ein EU-Stipendium bewerben, in Form eines Auslandspraktikums.
Die EU fördert diese Vorhaben mit mehreren 100 Euro monatlich und vermittelt entsprechende Praktikumsplätze. Voraussetzungen dafür sind entweder ein laufendes Unternehmen (nicht älter als drei Jahre), ein entsprechender Finanzplan für die folgenden zwei Jahre oder für angehende Gründer ein Businessplan.
Darum lohnen sich Reisen ins Ausland auch für Gründer!
Wie bereits einleitend erwähnt, haben Auslandserfahrungen unmittelbar nichts mit dem späteren Erfolg als Gründer oder Arbeitsalltag zu tun. Am Ende dieses Textes sollten aber die Analogien, die Berührungspunkte, klar erkennbar sein. Auslandsreisen werden in einem Großteil aller Fälle positive Effekte für die berufliche Zukunft, auch oder vor allem für Jungunternehmer, generieren. Letztendlich ist eine Unternehmensgründung auch eine Reise ins zunächst Unbekannte.
Warum lohnen sich also Reisen ins Ausland?
- Sie konfrontieren und schulen uns im Umgang mit unbekannten und neuen Aspekten des Lebens.
- Sie fördern die Selbstständigkeit, das Organisationstalent.
- Sie lassen uns eigene Stärken und Schwächen erkennen.
- Sie fördern Sprache, Fremdsprachenfertigkeiten, unser Kommunikationsverhalten.
- Sie liefern neue Blickwinkel und Sichtweisen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen.
- Sie bauen Differenzen und Vorurteile gegenüber anderen ab.
- Sie schulen unsere Menschenkenntnis abseits des vertrauten, familiären Umfeldes.
- Sie zwingen uns zu Entscheidungen, die zu Hause nicht erforderlich sind.
- Sie können uns beruflich bilden und weiterbringen.
- Sie prägen nachhaltig und tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei.