Der VKI – Verein für Konsumenteninformation wirbt für eine Aktion mit dem Namen „Energiekosten-Stop“. Sie läuft unter dem Motto: „Gemeinsam weniger zahlen“. Dabei organisiert der VKI einen Gemeinschaftseinkauf von Strom und Gas. Strom und Gas als Produkte eines liberalen Marktes bieten Vorteile, auch für Konsumenten, so der VKI.

Strategisch will der VKI durch die Organisation von Konsumenten zum gemeinschaftlichen Großkunden günstige Angebote generieren. In der Regel zahlen Kleinkunden mehr als Industriekunden. Den Werbeschwerpunkt richtet die Aktion auf die Privathaushalte. Aktuell liegt die Teilnehmerzahl bei 115 871 (November 2013).

VKI-Verhandlungen – die angebotenen Produkte

Der VKI verhandelt und bietet drei verschiedene Produkte:

  • Ökostrom
  • Gas
  • Kombibezug von Strom und Gas

„Energiekosten Stop“ – keine (nur) österreichische Aktion

Der VKI organisiert die „Energiekosten Stop“-Aktion nicht alleine. Er arbeitet eng zusammen mit der niederländischen Firma PrizeWize. PrizeWize hat Erfahrung in diesem Bereich. Die Firma hat schon ähnliche Aktionen in Belgien, Großbritannien, Italien und den Niederlanden durchgeführt.

Für die erbrachte Arbeit wird PrizeWize entlohnt. Die Firma erhält ein Entgelt vom Energieanbieter. Davon fließt ein Teil an den VKI. Mit diesem Geld werden die Kosten der Aufwendungen gedeckt. VKI betont, nicht auf Gewinn ausgerichtet zu sein und dass aus der Aktion auch kein Gewinn generiert werden würde.

Privathaushalte – so kann man teilnehmen

Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Aktion erfolgt über die Homepage: wwww.energiekosten-stop.at. Dort kann sich jeder Privathaushalt unverbindlich und kostenlos, noch bis zum 16. Dezember 2013, registrieren. Eine Verpflichtung, den Strom- oder Gaslieferanten tatsächlich zu wechseln, besteht nicht.

Für eine Anmeldung werden folgende Angaben benötigt:

  • Name
  • E-Mail-Adresse
  • PLZ
  • aktueller Energielieferant
  • der ungefähre Jahresenergieverbrauch

Die Aktion – wie sie funktioniert

Am 17.12.2013 findet die vom VKI organisierte Versteigerung statt. Angewendet wird das Bestbieterverfahren, durch welches das beste Angebot ermittelt wird. Liegen die Angebote vor, informiert der VKI alle Teilnehmer via Mail.

Wer ein solches Angebot annehmen will, füllt das Online-Formular aus und sendet es an den Absender. Der VKI erledigt für die Teilnehmer den Rest der Formalitäten, wie z.B. die Abmeldung beim alten Anbieter. Die Rückmeldung sind positiv, wie zum Beispiel die E-Control dies als „wichtigen Impuls für Wettbewerb“ sieht.

Dank VKI-Aktion: Gemeinsam Energiekosten sparen!
Dank VKI-Aktion: Gemeinsam Energiekosten sparen!

Die Vorteile der „Energiekosten-Stop“-Aktion

Der Hauptvorteil der Aktion liegt darin, dass Einzelne in Verbindung mit anderen als gemeinschaftliche Großkunde auftreten können. Dadurch lässt sich auf einer ganz anderen Ebene verhandeln, wodurch Preisvorteile entstehen. Die Kosten würden dadurch sinken. Eine Teilnahme ist nicht risikobehaftet, da keine Verpflichtung zum Wechsel besteht. Entscheidet sich der Teilnehmer für einen Wechsel, verläuft dieser unproblematisch.

Unabhängige Experten sehen die Aktion des VKI als durchwegs positiv

Martin Graf, der Vorstand von E-Control (Regulierungsbehörde), steht der Aktion des VKI positiv gegenüber. Er begrüße alle Aktionen, die den Wettbewerb am Strom-und Gasmarkt beleben und diesen bewegen. Sämtliche Impulse seien wichtig, da von einem „echten“ Wettbewerb noch lange nicht zu reden sei.
Das Online-Verbraucherportal durchblicker.at begrüßt die Aktion des VKI ebenfalls. Geschäftsführer Reinhold Baudisch ist ebenfalls der Ansicht, dass Konsumenten in Österreich zu viel für Strom und Gas bezahlen. Er betont, dass sich auch abgesehen von der VKI-Aktion durch einen Anbieterwechsel Geld sparen lässt.

Zahlen im Schnitt – wie viel sich sparen lässt

Nach den Angaben von E-Control lässt sich bei der Strom-Jahresabrechnung der Privathaushalte österreichweit sparen. Im Schnitt liege das Sparvolumen im Westen Österreichs bei ca. 60 Euro und bei bis zu 170 Euro z.B. in Oberösterreich. Bei Gas ließe sich durch einen Wechsel, z.B. in Salzburg, eine Summe von bis zu 261 Euro einsparen. Nimmt man Gas und Strom zusammen, könnten sich – laut Angaben – bis zu 250 Euro im Jahr einsparen lassen.

Österreich: Den passenden Energielieferanten finden

Wichtig: Stromanbieter vergleichen!
Wichtig: Stromanbieter vergleichen!

Ein passender Stromanbieter will gefunden werden! Bei der Wahl sollten einige Kriterien beachtet werden. Zum einen sind die Stromkosten für den konkreten Verbrauch relevant. Und zum anderen sollte man darauf achten, wie der Preis bei verändertem Stromverbrauch variiert. Ebenfalls spielt die Preisstabilität über die Zeit eine Rolle, die man bedenken sollte.

Online werden verschiedene Dienste geboten, die einen Vergleich, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse erlauben. Es empfiehlt sich, einen solchen Dienst zu beanspruchen. Oft kann bei diesen Portalen der Anbieter mittels Online-Formular direkt gewechselt werden.

Stromtarife sind nicht einheitlich aufgebaut. In den meisten Fällen wird eine Grundgebühr verrechnet. Hinzu kommt dann der Preis pro Kilowattstunde. Bei manchen Tarifen verändern sich die Werte abhängig vom Stromverbrauch. Die Preise für Energie variieren ständig. Die Tarife unterscheiden sich auch dadurch, wie schnell sie Preisvariationen an den Endkunden weitergeben.

Grundsätzlich lassen sich 6 verschiedene Tarifformen unterscheiden:

  • Tarife mit fixen Preiskomponenten
  • Tarife mit Staffelpreisen
  • Verbrauchsabhängige Rabatte
  • Standardtarife
  • Tarife mit Preisgarantie
  • Tarife mit Indexkoppelung

Die Quelle des Stroms der einzelnen Anbieter wird für Konsumenten immer wichtiger. Viele legen Wert darauf, z.B. Ökostrom zu beziehen. Da mittlerweile eine Kennzeichnungspflicht besteht, kann der Konsument auf die Stromquelle schließen.

Ebenfalls relevant für die Wahl des Anbieters sind die Art der Rechnungsstellung und die gebotenen Zahlungsoptionen. Bekommt man die Rechnung auf Papier oder in elektronischer Form? Handelt es sich bei der Rechnung um eine Gesamtrechnung? Wie oft muss bezahlt werden?

Tipp: Anbieter wechseln und sparen bei Energiekosten!
Tipp: Anbieter wechseln und sparen bei Energiekosten!

Wie man den Stromanbieter wechselt – Anleitung zum Wechsel

Wer den Stromanbieter wechseln will, muss mit keinem hohen Aufwand rechnen. Normalerweise wird einfach ein neuer Vertrag für die Stromlieferung abgeschlossen. Der neue Anbieter informiert den Netzbetreiber über den Wechsel. Ein solcher Wechsel funktioniert in wenigen Schritten:

  • Passenden Anbieter finden.
  • Vertragsformular ausfüllen, unterschreiben und versenden.

Die relevanten Daten werden dann zwischen dem alten und neuen Stromlieferanten ausgetauscht. Ebenfalls wird der Netzbetreiber informiert. Eine Umstellung erfolgt dann mit dem nächstmöglichen Wechseltermin. Es empfiehlt sich, beim Wechseltermin den Zählerstand abzulesen und diesen zu dokumentieren bzw. dem Netzbetreiber zu melden.

Dies ist wichtig, um dem alten Stromlieferanten nur die tatsächlich verbrauchte Menge zu bezahlen.
Sollte der Konsument den Stromanbieter erst kürzlich gewechselt haben, werden mögliche Bindungsfristen überprüft. Sollte der Konsument vertraglich noch gebunden sein, wird er darüber informiert.

Liberaler Strom-und Gasmarkt – mangelnder Wechselwille in Österreich

Der Markt für Strom wurde am 1.10.2001 liberalisiert. Der Gasmarkt folgte exakt ein Jahr später. Seitdem haben rund 13 Prozent der Haushalte den Stromanbieter gewechselt. Den Gasanbieter wechselten rund 9 Prozent der Haushalte. Allerdings sind die tatsächlichen Werte noch geringer, da manche Haushalte den Anbieter schon mehrere Male gewechselt haben. In Sachen Wechselwille ist Österreich das Schlusslicht der EU.

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