In diesem Teil unserer Reihe zum Börsenhandel beschäftigen wir uns mit verschiedenen Strategien. Viele Verbraucher interessieren sich für die Börse. Aber nur wenige haben beim Börsenhandel wirklich einen Durchblick. Oftmals hängt dies damit zusammen, dass viele Anleger viel zu stur agieren.
Sie meinen, den Komplex Börse verstanden zu haben und nun eine eigene Interpretation darbieten zu müssen. Seien Sie sich sicher, Sie werden die Meinungen anderer brauchen, wie schon in unserem Börsen Ratgeber Artikel nachzulesen ist. Im Folgenden wollen wir Ihnen drei erfolgreiche Strategien darlegen. Sie werden anhand der Strategien das Thema Börsen besser verstehen und womöglich auch eigene Ideenansätze kreieren können.
Trading mit 90:10
Was ist das Problem der meisten Anleger in Deutschland? Sie gehen zu wenig Risiko ein. Ob das mit deutschen Tugenden und Erziehungsmaßnahmen zu tun hat, sei dahingehstellt. Fakt ist, dass der Handel nicht aggressiv genug in Angriff genommen wird. Das Problem mit dem Börsenhandel ist offensichtlich.
Börse Ratgeber Reihe von Mytoday im Überblick
- Teil 1: CFD Broker – Was ist das
- Teil 2: Das Börsen ABC
- Teil 3: Depot und Informationen finden
- Teil 4: Gute Strategien für die Börse
- Teil 5: Forex Handel und Trading
Wer langfristig hohe Renditen haben will, greift auf diese Form zurück. Problem: Es kann kurzfristig zu Kursverlusten kommen. Was passiert in der Konsequenz? Die Anleger greifen beispielsweise zu Renten, also Wertpapieren, die fest verzinst sind, oder auch zu Fonds, die ein geringes Risiko nachweisen.
Ist das eine solide Anlagestrategie? Analysten und Experten werden diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Das Prinzip der 90:10 Strategie ist dabei sehr einfach. Sie legen 90 Prozent von Ihrem Kapital sicher an, beispielsweise in Renten. Die restlichen zehn Prozent werden mit Risiko versehen.
Handel mit den restlichen zehn Prozent
Wenn Sie unseren Ratgeber zum Börsen-ABC durchgelesen haben, können Sie nun Ihr Wissen anwenden. Die zehn Prozent werden hauptsächlich in Optionsscheine und Hebelprodukte investiert. Für Sie heißt das, dass Sie entweder auf Long-Positions oder Short-Positions setzen, abhängig von der Marktlage. Wir veranschaulichen Ihnen das mit einem simplen Beispiel. Nehmen wir nun an, Sie machen einen Call auf eine Aktie. Der Hebel ist bei dem Faktor 20.
Das heißt, dass wenn die Aktie um einen Prozentpunkt steigt, Ihr Gewinn dank dem Hebel bei 20 Prozent liegt, obwohl Sie nur ein Zwanzigstel an Kapital investieren mussten. Bei einem Put funktioniert das Prinzip in die andere Richtung. Nehmen wir nun an, dass Sie 20.000 Euro investieren wollen. So fallen 18.000 auf sichere Anleihen und eine fest Verzinsung. 2.000 fließen in das hoch riskante Geschäft. Sie können jedoch auch nur diese 2.000 Euro verlieren, das Risiko ist überschaubar.
Zusammenfassend:
- 90 Prozent Sicherheit
- 10 Prozent Risiko mit Hebelgeschäften und Optionsscheinen
- Vorteile: solide Streuung, gute Renditeaussichten
3:1
Diese Strategie baut auf einem alten Prinzip der Börse auf. Harte und eiserne Disziplin. Wie bereits zuvor zwischen den Zeilen gelesen werden konnte, agieren die Anleger zu ängstlich. Dabei zeigt die Geschichte, dass sich Geduld auszahlt. Das Prinzip, welches sich dahinter verbirgt, ist relativ simpel. Sie müssen sich zu Anfang überlegen, welches Risiko Sie eingehen wollen. Machen Sie sich Gedanken darüber, wie viel Geld Sie verlieren können.
Anschließend müssen Sie eine Aktie sehr genau betrachten, vor allem die Chancen der Aktien. Die Regel lautet: Wenn der potentielle Kursgewinn mindestens das Dreifache vom maximalen Verlust übersteigt, dann sollte investiert werden.
Am besten wir veranschaulichen Ihnen das mit einem Beispiel. Aktuell hat die Aktie XYZ den Wert von 100. Sie sagen, dass Sie pro Aktie 10 € Verlust in Kauf nehmen können. Laut der 3:1 Regel müssen Sie also davon überzeugt sein, dank eingehender Chartanalysen, dass die Aktie den Wert von 130 € übersteigt, um investieren zu können.
Ausbau dieser Strategie
Das Problem vieler an der Börse aktiver Anleger ist der Verlust. Es zu realisieren, dass nun Kapital verlorengegangen ist, fällt mitunter äußerst schwer. Wir raten Ihnen deshalb zu einer Stop-Loss-Order. Das heißt, sobald der kritische Wert erreicht wurde, in unserem Beispiel 90 €, so wird die Aktie umgehend verkauft und Sie kommen nicht in Versuchung, weitere Verluste hinzunehmen. Sie können nicht immer richtig liegen, finden Sie sich damit ab und Kopf hoch. Sie können diese Order jedoch auch umgekehrt ausgeben.
Das heißt, dass wenn diese Aktie in Frankfurt 130 erreicht, müssen Sie nicht umgehend verkaufen. Sie können noch größere Gewinne einfahren. Sollte diese Marke jedoch unterschritten werden, werden die Aktien umgehend für 130 € verkauft und Sie haben Ihren Gewinn sicher. Wenn Sie diese Strategie zu Ende rechnen, werden Sie feststellen, dass Sie selbst dann erfolgreich sind, wenn nur jede zweite Aktie in dieser Strategie aufgeht.
Zusammenfassend:
- eigenes Risiko kalkulieren
- Gewinn muss dreimal so hoch wie möglicher Verlust sein
- auch dann erfolgreich, wenn nur jedes zweite Wertpapier einschlägt
Die Big Player Strategie
Die folgende Strategie wird sehr logisch und nachvollziehbar klingen. Sie handeln einzig mit großen Firmen. Das bringt natürlich viele Vorteile mit sich. Hohe Umsätze, gute Position am Markt und eine damit verbundene hohe Profitabilität. Für eine langfristige Investition ist von Vorteil, dass große Firmen über eine Kriegskasse verfügen, sprich, sie haben eine sehr hohe Liquidität.
Große Krisen wie etwa zur Jahrtausendwende oder 2008 bzw. 2009 können leichter und besser überwunden werden. Dieser Strategie entsprechend nimmt der Verbraucher Firmen aus einem Index wie NASDAQ, Dow Jones oder dem DAX mit dem höchsten Börsenwert. Und Sie werden nun noch weitere Punkte erfahren, die für diese Strategie sprechen.
Niedrige Preise und Stabilität
Sie sparen somit beispielsweise an Depotkosten, da Sie auf eine langfristige Investition setzen. In Ihrem Depot hinterlässt dies einen guten Eindruck, da Sie nicht ständig die Wertpapiere wechseln und Provisionen für Umschichtung zu bezahlen haben.
Machen Sie sich außerdem damit vertraut, dass die Beschaffung von Informationen denkbar einfach ist. Große Unternehmen sind stets in den Medien vertreten. Es genügt Tageszeitungen oder Journals im Internet ein wenig zu verfolgen.
Sie müssen auch keine detaillierten Bilanzen verfolgen, da die Medien die großen Firmen dahingehend ohnehin in die Mangel nehmen. Diese Strategie ist vor allem in Boom-Phasen ein absoluter Renner.
Machen Sie sich jedoch mit einem Nachteil vertraut. Wenn die Märkte schlecht stehen bleiben davon auch nicht die Großen verschont. Das heißt: Folgen Sie dem Trend und setzen Sie in Boom-Phasen auf die Big Player.
Zusammenfassend:
- gut für Ihr Depot
- in Boom-Phasen sehr empfehlenswert
- hohes Risiko in wirtschaftlich schwachen Phasen
Fazit
Sie werden so viele Strategien wie beinahe Börsenpapiere finden. Sie sollten dahingehend möglichst viele Nachrichten und Infos zusammentragen. Keine Strategie wird Sie mit einer Sicherheit von 100 Prozent an das Ziel führen. Der Markt ist immer wieder instabil und versetzt auch alte Hasen in Angst und Schrecken.
Eine Mischung aus verschiedenen Anlagestrategien ist gewiss ein guter Ansatz, der Rest wird sich durch die Erfahrung mit dem Handel ergeben. Erst mit der Zeit und vielen Jahren Erfahrung erhalten Sie eine gute Übersicht über den Handel und die dahinter verborgenen Geheimnisse.