AVL ist das größte private Unternehmen auf der Welt für das Prüfen und die Entwicklung von Antriebssystemen. Außer den normalen Verbrennungsmotoren werden vor allem neue Technologien wie Batterien, Elektromotoren und Hybridmotoren perfektioniert.
AVL ist das bedeutendste unabhängige Unternehmen für die Simulation, Testsysteme und Entwicklung von Antriebssystemen (Verbrennungsmotoren, Hybrid, Getriebe, Elektromotoren, Software und Batterien) für PKW, Großmotoren und LKW.
Die effektivste Power-to-Liquid-Anlage Europas wird bis zum Jahre 2023 beim Technologiekonzern AVL in Graz gebaut. Mit dieser sollen etwa 100.000 Liter eFuel im Jahr erzeugt werden.
Der gänzlich synthetische Kraftstoff kann anstelle von fossilen Energieträgen in Motoren aller Art genutzt werden und wird gleichzeitig CO2-neutral hergestellt. Eine solche Anlage soll Beispiel für die industrielle Verwendung weltweit sein. Diese stellte das Unternehmen kürzlich vor.
Heutzutage zeigt sich die Einbahnstraße im Klimaschutz selbst in andere Richtungen als die Elektromobilität, was vor allem den Verkehr betrifft. Dabei gewinnen synthetische Kraftstoffe in den Planungen mehr und mehr an Bedeutung. Dies betrifft vor allem das Land Österreich. Der Technologiekonzern AVL hatte vor einiger Zeit angekündigt, im Jahr 2023 eine Anlage für die eFuels betreiben zu wollen.
Die Effektivität der Anlagen
- Bei eFuels handelt es sich um künstlich Kraftstoffe, welche fossile Energieträger in den Motoren aller Art ersetzen können und bei welchen aus Energie, CO2 und Wasser hergestellt werden.
- Wenn nun die Energie aus nachhaltigen Quellen entstammt, dann ist die Nutzung von eFuels klimafreundlich und zugleich CO2-neutral.
AVL möchte nun in Graz jene nach eigenen Angaben 7effektivste Power-to-Liquid-Anlage Europas erbauen. Mit dieser sollen etwa 100.000 Liter eFuel im Jahr erzeugt werden. Jene Anlage soll das Ideal für die industriellen Verwendung weltweit sein.
Etwa eineinhalb Jahre wurde an diesem Projekt gearbeitet, mehrere Investoren aus Österreich sind hier mit an Bord. Am Dach des AVL-Gebäudes sollen die verschiedenen Container der Anlage erbaut werden. So entwickelt das Unternehmen Technologien zum Ausstieg aus der Welt fossilen Brenntsoffe.
Lagerung & Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen
Die Anlage ist ein wichtiger Markstein bei der Lagerung und der Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen. Die Herstellung des eFuels ist in der Stadt Graz im Gegensatz zu anderen bislang bekannten Verfahren um bis zu 20 Prozent effizienter. Hintergrund ist vor allem eine neuartige Hochtemperaturelektrolyse.
Weitere Anlagen, wie die der Marke Porsche in Chile, arbeiten mit einer geringeren Temperatur, welche ein begrenztes Wirkungspotenzial mit sich bringt. Dies hatten die AVL-Projektverantwortlichen erklärt.
Dazu kommt, dass die Anlage am Tage mit Strom aus einer erbauten Solaranlage betrieben wird, in der Nacht wird „grüner Strom“ dazugekauft. Jenes CO2, welches für die Herstellung des eFuels notwendig ist, fällt bei der Zuckerherstellung in Niederösterreich an und wird im Anschluss nach Graz angeliefert.
Die Bedeutung von Benzin und Diesel
Laut den AVL-Mitarbeitern fahren zurzeit in Österreich etwa 7,5 Millionen Fahrzeuge mit fossiler Energie. Wenn lediglich zehn Prozent eFuel beigemischt wird, dann würden 750.000 Wagen CO2-neutral fahren, hatte das Unternehmen berechnet.
- Mit jenem synthetischen Kraftstoff kann die komplette Bestandsflotte fahren, keiner muss sich daher ein neues Fahrzeug kaufen oder ein bestehende Wagen umrüsten.
- Die Anlage in der Stadt Graz zeigte, dass die Herstellung zu leisten und für den Standort verträglich ist, nur dann wird es imitiert. In der Herstellung steckt 100 Prozent österreichisches Wissen und es könnte zum Exporthighlight werden. Das Ziel dabei ist es den Liter eFuel für weniger als einen Euro für die Kunden anzubieten.
Ein Aspekt ist die gesetzliche Grundlage. Zurzeit gelten Fahrzeuge, welche CO2 absondern, als nicht klimaneutral. Weil aber bei eFuel die Herstellung neutral ist, sollte das Gesetz dies künftig anerkennen. Es könne laut Mitarbeiter von AVL nicht sein, dass ein Elektroauto, welches zum Beispiel mit Strom, welche aus Kohle hergestellt wird, als CO2-neutral eingestuft wird, nur, weil kein Kohlendioxid ausgeschieden wird.
Baustart Q4 2022
Baustart für die neue Anlage ist das vierte Quartal 2022 und bereits im ersten Quartal 2023 soll der Betrieb der Elektrolyse anfangen. Zugleich soll im zweiten Quartal 2023 der erste eFuel produziert werden.
Für die Experten ist die Entwicklungs- und Forschungsarbeit, die in der Anlage steckt, einer der bedeutenden Schlüssel für eine „grüne Transformation“. Diese Technologien sind nötig, um die CO2-Neutralität erreichen zu können.
Für die Kunden soll sich an der Tankstelle hingegen nur wenig ändern. So wird der eFuel den fossilen und konventionellen Kraftstoffen wie Diesel und Benzin beigemischt. In Höhe von zehn bis 100 Prozent ist alles denkbar. Nicht geklärt ist derzeit, wie sich dies auf den Preis auswirken wird. Deshalb sind größere Produktionen und Anlagen sinnvoll. Die Anlage in Graz wird mit 200 kW arbeiten. Nach Angaben von AVL sind in Europa solche Anlagen mit 60 bis 80 MW in betrieb, in Chile bis insgesamt 100 MW. Für den Motor hat eFuel keinerlei Auswirkungen, dieser läuft wie mit herkömmlichen fossilen Brennstoffen. Zudem kann eFuel diesen auch als Kerosin nutzen.