Auch in Österreich gibt es eine rege Versicherungslandschaft, die den Menschen dabei hilft, sich gegen verschiedene Schicksalsschläge abzusichern.
Tatsächlich ist diese Versicherungslandschaft in den vergangenen Jahren so stark angewachsen, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr ganz einfach ist, sich für den richtigen Schutz zu entscheiden.
Es gibt dabei verschiedene Punkte, die es zu beachten gilt. Dies beginnt damit, dass man in Österreich nicht einmal bei jeder Versicherung die Wahl hat. Grundlegend unterscheidet sich die Versicherungslandschaft in:
Pflichtversicherungen.
Wahl-Pflicht-Versicherungen.
Wahl- bzw. Ergänzungsversicherungen.
Pflichtversicherungen
Die Mitgliedschaft in bestimmten Pflichtversicherungen werden durch den Gesetzgeber vorgeschrieben. Das klassische Beispiel für sie ist der Gesundheitsbereich und der Bereich der Altersvorsorge. So kann man sich beispielsweise nicht entscheiden (anders als zum Beispiel in Deutschland), in welcher der gesetzlichen Krankenkassen man Mitglied sein möchte, sondern wird zugeteilt. Der Leistungskatalog der unterschiedlichen Kassen ist vergleichbar. Die Einstufung erfolgt nach der Art der eigenen Beschäftigung (unbefristetes Dienstverhältnis, selbstständig, etc.) sowie dem eigenen Verdienst. Wer neu nach Österreich kommt, um hier auf Dauer zu leben und zu arbeiten, muss daran denken, entsprechende Zuweisungen in die Pflichtversicherungen zu beantragen. Zumeist geschieht dies allerdings über den Arbeitgeber automatisch.
Wahl-Pflicht-Versicherungen
Der Gesetzgeber schreibt für einige Versicherungsarten Mitgliedschaften vor, ohne jedoch zu spezifizieren, in welche Versicherung man genau muss. Diesbezüglich wird den Versicherten die Wahl gelassen. Das klassische Beispiel hierfür ist die Haftpflichtversicherung für ein Kraftfahrzeug. Generell gilt es, bei diesen Wahl-Pflicht-Versicherungen auf folgende Punkte zu achten:
Sie müssen den gesetzlichen Anforderungen genügen (sollte im Vertrag vermerkt sein).
Die Selbstbeteiligung sollte im bezahlbaren Rahmen bleiben.
Die Prämienhöhe sollte transparent erklärt werden.
Haftpflichtversicherungen müssen Sach-, Personen- und Vermögensschäden abdecken.
Die Versicherungen sollten jährlich kündbar bzw. wechselbar sein.
Wahl-Versicherungen bzw. Ergänzungsversicherungen
Auch in Österreich besteht der größte Teil der abgeschlossenen Versicherungen aus den Wahl- bzw. Ergänzungsversicherungen. Diese verdanken ihrem Namen ihrer Funktion: So ergänzen Sie bestehende Versicherungsleistungen um private Zusätze. Klassische Beispiele sind:
Freiwillige Pensionsversicherungen.
Zusätzliche Haftpflichtversicherungen (auch für den eigenen Wohnraum).
Zusätzliche KFZ-Versicherungen für Schäden am eigenen Fahrzeug.
Zusatzversicherungen im Gesundheitsbereich, wie Zahnersatz, Chefarztbehandlungen oder Medikamentenbeihilfe.
Rechtsschutzversicherungen.
Auch bei diesen Wahl-Versicherungen gilt es, auf einige Punkte zu achten. Generell ist aber vor allem bemerkenswert, dass diese Versicherungen ausschließlich von Privatunternehmen angeboten werden, die in ihrer Preisgestaltung frei sind. Deshalb ist es in jedem Fall sinnvoll, Vergleiche von mehreren Anbietern vor dem eigentlichen Versicherungsabschluss durchzuführen. Zu beachten ist dabei:
Die Höhe der Versicherungsprämie.
Der Zahlungsrhythmus: Muss die Prämie monatlich, vierteljährlich oder jährlich gezahlt werden?
Die Laufzeit des Vertrags: Für wie lange schließt man die Versicherung ab und mit welcher Kündigungsfrist kann man den Versicherungsschutz wieder auflösen?
Gibt es eine Selbstbeteiligung?
Wird die Höhe der Prämie transparent erläutert? Erhält man beispielsweise eine Information darüber, ob man höhere Prämien im Versicherungsfall zu bezahlen hat?
Der Leistungskatalog: Der Vertrag sollte exakt erklären, welche Leistungen abgedeckt sind, aber auch darauf hinweisen, welche Leistungen nicht von der Versicherung erfasst werden.
Wer kann überhaupt eine Versicherung in Österreich abschließen?
Nicht jeder Österreicher bzw. Zugezogener kann sich in Österreich versichern. Es gibt dafür gewisse Mindestanforderungen, die generell gelten und von manchen Unternehmen durch zusätzliche Bedingungen ergänzt werden. Die Mindestanforderungen sind:
Staatsbürger der EU.
Die erreichte Volljährigkeit.
Ein Bankkonto in Österreich.
Die optionalen Bedingungen lauten:
Ein festes Dienstverhältnis.
Eine bestandene Gesundheitsprüfung für einen zusätzlichen Schutz im Gesundheitswesen.