Wenn Sie sich auf Jobsuche begeben, werden Sie nicht darum herumkommen, eine Bewerbung zu schreiben. Interessant ist hierbei, dass viele Verbraucher diesen Sachverhalt stark vernachlässigen. Dabei muss klar sein, dass die Bewerbung den ersten und somit einen wichtigen Eindruck vermittelt.
Die Probleme fangen jedoch nicht erst bei der Bewerbung selbst an. Schon im Vorhinein gilt es einige Dinge zu beachten. Wir klären Sie darüber auch, was Sie vor der Bewerbung zu tun haben, wie ein Bewerbungsschreiben aussehen sollte und was die Unterschiede zu einer Online-Bewerbung sind.
Inhalt:
- Welche Tipps müssen Sie im Vorhinein beachten?
- Wie wichtig ist die Vorbereitung für das Bewerbungsschreiben?
- Wie wichtig ist der optische Eindruck beim Bewerben?
- Welche Tipps gibt es zum Aufbau des Lebenslaufs?
- Was ist an der Online Bewerbung anders?
- Hat das Internet nur Vorteile?
- Wann dürfen Sie kreativ werden?
Welche Tipps müssen Sie im Vorhinein beachten?
Fehler beginnen bereits bei der Suche nach einem neuen Beruf. Das oberste Credo muss lauten, dass Sie das Stellengesuch sehr genau durchlesen. Oftmals trügt die Überschrift des Gesuches darüber hinweg, was eigentlich gesucht wird. Oder aber das Gesuch ist sehr allgemein gehalten, sodass Sie die Anforderungen genau studieren sollten. Dabei gibt es zwei verschiedene Kategorien zu unterscheiden. Zum einen die Anforderungen, die zwingend erforderlich sind, beispielsweise eine bestimmte Ausbildung.
Zusätzlich gibt es noch Anforderungen, die optional sind, aber die Chancen auf den Erfolg deutlich ausbauen. Dazugehörig sind etwa Sprachkenntnisse, Aufhalte im Ausland oder vertiefende Kenntnisse am Computer. Diese Formulieren sind oftmals mit den Worten „vorteilhaft“, „günstig“ oder „wünschenswert“ versehen. Wir weisen Sie an dieser Stelle jedoch klar darauf hin, dass Sie keinesfalls Lügen sollten. Spätestens bei einem Vorstellungsgespräch oder einem Einstellungstest können die Lücken offenbart werden.
Wie wichtig ist die Vorbereitung für das Bewerbungsschreiben?
Viele Bewerber machen an dieser Stelle den Fehler davon auszugehen, dass der Personalchef nichts Besseres zu tun hat, als Fragen von Bewerbern zu beantworten. Wir empfehlen Ihnen deshalb, dass Sie eine umfangreiche Recherche anstellen. Heutzutage hat nahezu jedes Unternehmen eine Präsenz im Internet.
Holen Sie sich dabei möglichst viele Informationen zu dem Betrieb. Betrachten Sie die Unternehmensphilosophie und wie sich das Unternehmen nach außen darstellt. Auf diese Art und Weise erhalten Sie viele Ansatzpunkte, die Sie im weiteren Verlauf gut nutzen können. Gehen Sie in dem Bewerbungsschreiben gezielt auf diese Punkte ein. Überlegen Sie sich im Vorhinein, wo Sie einen gemeinsamen Nenner sehen. Versuchen Sie auf eine individuelle Art und Weise, Ihre Kompetenzen und Ansichten mit der Unternehmensphilosophie in Einklang zu bringen.
Viele Verbraucher machen den Fehler, vor allem bei Online-Bewerbungen, dass einzig hingeschrieben wird, dass es sich um eine Bewerbung handelt und sich die benötigten Unterlagen im Anhang befinden.
Das Motivationsschreiben ist jedoch ein ganz wichtiger Bestandteil. Versetzen Sie sich wiederum in die Lage des Personalchefs. Wie attraktiv würden Sie ein Anschreiben empfinden, das keinerlei persönliche Note beinhaltet? Wollen Sie wirklich in der anonymen Masse untergehen?
Kurz und knapp:
- Lesen Sie das Stellengesuch genau durch
- Achten Sie auf benötigte und wünschenswerte Qualifikationen
- Recherchieren Sie im Vorhinein
- Bringen Sie eine persönliche Note ein.
- Welche Tipps sind für das Motivationsschreiben nützlich?
Wir haben Ihnen dazu bereits einige Bewerbungstipps gegeben. Das Motivationsschreiben hat oftmals einen größeren Einfluss auf einen Erfolg als der Lebenslauf und die eigentlichen Qualifikationen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie hierbei besonders viel Mühe und Arbeit investieren sowie keine Vorlage zu Rate ziehen. Ein Motivationsschreiben fällt nicht vom Himmel und sollte durchdacht sein. Das Hauptproblem ist oftmals die Strukturierung. Viele Bewerber setzen einen Satz nach dem anderen, ohne dass ein sinnvolles Gesamtkonstrukt entsteht.
Dabei gibt es nun unterschiedliche Möglichkeiten, entsprechend erfolgreich zu sein. Bewerbungsexperten empfehlen hierzu beispielsweise Brainstorming. Direkt nachdem Sie die Unternehmensphilosophie verinnerlicht und Ihre Kontaktpunkte dazu gefunden haben, sollten Sie ein Brainstorming vollführen.
Eine andere Möglichkeit wären die Pro und Contra. Ebenfalls beliebt sind Listenpunkte. Im Endeffekt ist es relativ egal, wie Sie zu einer Struktur gelangen, wichtig ist es, dass Sie sich über die Struktur Gedanken machen, eine entsprechende Struktur schaffen und nicht blindlings einer Vorlage vertrauen.
Wie wichtig ist der optische Eindruck beim Bewerben?
Im ersten Teil dieses Ratgebers beschränkten wir uns auf die schriftliche Bewerbung. Viele Verbraucher machen an dieser Stelle den Fehler, dass Anschreibung, Motivationsschreiben und Lebenslauf im Computer abgetippt und ausgedruckt werden. Verinnerlichen Sie noch einmal, dass es wichtig ist, sich von der anonymen Masse abzuheben.
Wir empfehlen Ihnen deshalb stets ein handschriftliches Anschreiben. Natürlich ist es vollkommen legitim, Vorlagen oder Muster kostenlos aus dem Internet zu beziehen, um leichter eine Struktur schaffen zu können.Doch allein schon der handschriftliche Aspekt sorgt für eine besondere Note. Der nächste Punkt in diesem Zusammenhang ist die Bewerbungsmappe. Wie würden Sie eine Person einschätzen, die sich mit vermeintlich viel Leidenschaft auf eine Arbeitsstelle bewirbt, aber nur eine billige Plastikmappe verwendet?
Finden Sie dafür einen gesunden Mittelweg. Sie sollen sich nicht in Unsummen stürzen, doch Plastik ist keine Lösung. Beachten Sie auch, dass die Bewerbungsmappe nicht zu groß sein sollte, der Personalchef soll nicht stundenlang damit beschäftigt sein, Ihre Mappe zu öffnen. Für den Versand empfehlen wir außerdem verstärkte Briefbögen, sodass die Mappe nicht beschädigt wird.
Zusammengefasst:
- Motivationsschreiben mit individueller Note
- Struktur ist sehr wichtig
- Schreiben Sie Ihre Bewerbung von Hand
- Sparen Sie nicht unnötig an Materialien
Welche Tipps gibt es zum Aufbau des Lebenslaufs?
Kommen wir nun zu dem Bereich, der Ihre Kompetenzen darstellen soll. Wichtig ist, dass Sie Ihren Lebenslauf, auch Curriculum Vitae (kurz CV) genannt, nicht zu lange gestalten. Versuchen Sie alles möglichst kompakt zu halten. In der Regel also nicht länger als zwei Seiten. Beliebt sind tabellarische Anordnungen.
Überhaupt ist wiederum die Struktur entscheidend. Nicht wild durcheinander, sondern chronologisch. Der Lebenslauf sollte stets mit einer Überschrift beginnen (beispielsweise Lebenslauf oder Curriculum Vitae). Als zweiter Punkt ist das Bewerbungsfoto in Angriff zu nehmen. Normalerweise befindet sich dies im rechten oberen Eck. Achten Sie jedoch darauf, dass das Foto der Bewerbung entspricht. Freizeitbilder sind keinesfalls angebracht. In einem jeden Fall sollte ein professioneller Fotograf engagiert werden.
Für kreative Berufe können Sie sich auch etwas Kreatives einfallen lassen, darauf gehen wir jedoch später noch kurz ein. Daraufhin geben Sie Ihre persönlichen Daten bekannt. Zu diesem Punkt erfahren Sie später bei dem Abschnitt „häufige Fehler“ noch weitere Auskünfte. Daraufhin wird die Ausbildung aufgegliedert. Welche Schule haben Sie wie lange besucht? Welches Studienfach haben Sie absolviert? Sollten Sie eines abgebrochen haben, ist es empfehlenswert, dies ebenfalls anzugeben, das muss nicht immer ein Nachteil sein.
Besser ein abgebrochenes Studium als eine Lücke im Lebenslauf. Anschließend gilt es Berufserfahrung, Praktika und weiterführende Kenntnisse anzugeben. Es ist außerdem immer mehr gefragt, was Ihre Hobbys sind und wofür Sie sich in Ihrer Freizeit engagieren. Publikationen, Auszeichnungen und Referenzen sorgen für eine runde Gesamterscheinung. Der Lebenslauf ist stets mit Ort, Datum und Unterschrift zu versehen. Hierfür sind Vorlagen oder Muster sehr hilfreich, um sich besser orientieren zu können.
Der Aufbau im Überblick:
- Überschrift
- Foto
- Persönliche Angaben
- Schule, Studium, Ausbildung
- etwaige Berufserfahrungen in anderen Jobs oder Praktika (Aufenthalte im Ausland)
- weiterführende Kenntnisse und Hobbys
- niemals Ort, Datum und Unterschrift vergessen
- betrachten Sie dazu auch Bewerbungsvorlagen aus dem Internet
Was ist an der Online Bewerbung anders?
Heutzutage sind in vielen Branchen Online-Bewerbungen gängig. Dabei gibt es unterschiedliche Verfahren. Zum einen per E-Mail oder zum anderen per Formular. Bei einem Formular ist es freilich schwierig, eine persönliche Note einzubringen. Die Bewerbung per Mail funktioniert nicht anders als per Post.
An und für sich haben Sie sogar weitere Vorteile. Sie sparen finanziellen Aufwand, die Unterlagen kommen garantiert an und können somit auch schneller gesichtet werden. Das Anschreiben und Motivationsschreiben können Sie bereits in die Mail selbst hineinschreiben. Sonstige Unterlagen, wie Lebenslauf, Zeugnisse usw. sollten Sie in den Anhang packen. Achten Sie stets darauf, dass die Dokumente richtig und vor allem eindeutig benannt sind.
Hat das Internet nur Vorteile?
In diesem Zusammenhang ergeben sich auch einige Nachteile. Das Internet gestaltet gewiss viele Prozesse einfacher und schneller, wie etwa eine Bewerbung, doch es gibt auch gravierende Nachteile. Vor einigen Jahren noch konnte der Personalchef kam Erkundigungen über potentielle Mitarbeiter einholen.
Heutzutage ist das relativ einfach. Mit Hilfe von Google werden Sie in der Regel durchleuchtet. Was wird der Personalchef über Sie wohl finden? Wichtig ist es deshalb, dass Sie bereits vor dem Bewerbungsschreiben Ihre eigene Person im Internet suchen. Was steht über Sie geschrieben? Welche Fotos sind online?
Es gibt Agenturen, die Ihnen dabei helfen, Ihre Reputation zu verbessern, allerdings gegen Geld. Sie können auch selbst tätig werden. Achten Sie darauf, was Sie auf sozialen Netzwerken schreiben und welche Fotos veröffentlicht werden. Nicht erst seit der NSA-Affäre sollte bekannt sein, dass diese Inhalte nicht öffentlich zugänglich sein sollten. Wenn Sie dies beachten, steht Ihrer Bewerbung nicht mehr allzu viel im Weg.
Wann dürfen Sie kreativ werden?
Die meisten Bewerbungen sind sehr restriktiv und äußerst förmlich. In den meisten Branchen ist dies auch gewünscht und wird in keiner anderen Form akzeptiert. Es gibt jedoch Ausnahmen. In sogenannten kreativen Berufen wünschen sich viele Personalchefs oder Verantwortliche eine Bewerbung der etwas anderen Art.
Junge Start-up-Unternehmen oder die Werbebranche sind gute Beispiele. Malen Sie etwa ein Bild, wie Sie sich und das Unternehmen im Zusammenhang sehen. Oder aber basteln Sie etwas ausgefallenes, das Ihrer Ansicht nach sowohl zum Unternehmen als auch zu Ihnen selbst passt. Natürlich können Sie auch schriftlich kreativ werden. Wichtig ist in einem jeden Fall, dass Sie Ihrem potentiellen Arbeitgeber vermitteln, dass großes kreatives Potential in Ihnen schlummert. Das macht die eine oder andere Lücke im Lebenslauf wett.
Kurz und knapp:
- Online Bewerbungen laufen prinzipiell gleich ab
- überprüfen Sie Ihre Reputation im Internet (und werden Sie eventuell tätig)
- Bewerbungen der anderen Art sind vor allem in kreativen Berufen gefragt
Zum Abschluss des Ratgebers wollen wir Sie noch über einige Fehler aufklären, die allzu häufig passieren. Wenn Sie Massenbewerbungen rausschicken, passiert es oftmals, dass Sie die falsche Adresse angeben, überprüfen Sie das bei jeder Bewerbung mehrmals, es könnte sonst äußerst peinlich werden.
Heutzutage werden in den persönlichen Daten auch E-Mail Adressen angegeben. Bitte wählen Sie dazu eine seriöse Adresse, nicht etwa lol69@bsp.de. In Ihrem Anschreiben ist es wichtig, dass Sie stets einen Ansprechpartner nennen. Verallgemeinerte Begrüßungen sind nicht seriös und vermitteln den Eindruck, dass Sie sich mit dem Stellengesuch nicht genau beschäftigt haben. Häufig wird auch nicht deutlich, warum Sie gerade dieses Unternehmen ausgewählt haben. Diese individuelle Note sollte in das Motivationsschreiben miteinfließen.
Der häufigste Fehler ist jedoch in der Rechtschreibung und Grammatik zu finden. Satzstellung, Interpunktion, fehlende Wörter und weitere Missgeschicke stehen an der Tagesordnung. Es ist oftmals nicht unbedingt Ihr Fehler, Sie haben das Schreiben bereits hunderte Male durchgekaut und sehen die Fehler nicht. Geben Sie Ihre Bewerbung deshalb immer einem Bekannten, der Sie durchlesen und überprüfen soll. Wenn Sie diese Dinge beachten, steht zwischen Ihnen und einer hervorragenden und individuellen Bewerbung nichts mehr im Weg.