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Jeder zweite Österreicher gibt sich mehr oder weniger dem Lottospiel hin. Obgleich die Chance, im österreichischen Lotto „6 aus 45“ einen Sechser zu erzielen, statistisch betrachtet bei eins zu 8,145 Millionen liegt, besteht immer die Hoffnung, als Sieger hervorzutreten.
Der bisher höchste Gewinn betrug genau 8.905.907,20 Euro und konnte durch einen Solosechser nach einem Vierfachjackpot am 22. 12. 2010 erzielt werden. Der weltweit höchste Jackpot betrug 640 Millionen Dollar und wurde im März 2012 in den USA ausgespielt.
Das alte Spiel mit dem Glück
Es sind diese fast wahnwitzigen Gewinnsummen, welche die Träume der Österreicher und Österreicherinnen anregen.
Jeder Mensch hat sich ab einem bestimmten Alter wohl schon gefragt, was er mit so viel Geld anfangen würde. Die Vorstellungen gehen dabei oft weit auseinander.
Die einen sehnen sich nach einem Leben, angefüllt mit Luxus, die anderen möchten etwas Gutes tun und beispielsweise Hilfsorganisationen unterstützen. Das Begehren, das Glück herausfordern zu wollen, ist ein uraltes. Nach den heutigen Erkenntnissen der Wissenschaft hat es Glücksspiele sicher schon um das Jahr 3000 v. Chr. gegeben.
Auf Fundstätten in China und auf dem Gebiet des alten Mesopotamien konnten die ältesten sechsseitigen Würfel aus Knochen oder Elfenbein sichergestellt werden.
Eine neue Ära: Lotto boomt im Internet
Nun aber zurück in die Gegenwart und nach Österreich. Die Österreichischen Lotterien sorgen immer wieder für positive Nachrichten. So konnte im Jahr 2013 die Umsatzmarke von 3 Milliarden Euro überschritten werden. Das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent.
Weniger Lottoscheine werden ausgefüllt
Doch die guten alten Lottoscheine bleiben vermehrt auf der Strecke. Diesbezüglich musste tatsächlich ein Umsatzrückgang von 6 Prozent auf 573 Millionen Euro hingenommen werden. Auch die wenigen Jackpots dürften dafür verantwortlich zeichnen. Zusätzlich haben die Traffikanten mit dem Thema der „Öffnung“ zu kämpfen, wie unter http://derstandard.at/1371170010448/Trafikanten-sehen-Jackpot-in-Gefahr nachgelesen werden kann.
Im Internetzeitalter wird Lotto jedoch mehr und mehr online gespielt: Die zu den Österreichischen Lotterien gehörende Internetseite win2day.at konnte 2013 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro verbuchen – ein Zuwachs von satten 5 Prozent.
Vorsicht ist angesagt: Lotto und Spielgemeinschaften
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen der privaten Spielgemeinschaft und der gewerblichen Spielvermittlung. Mittlerweile werden im Web in puncto Lottoziehungen immer öfter sogenannte Spielgemeinschaften angeboten. Mit der Begründung, dass aufgrund der großen Anzahl von gesetzten Tipps bei jeder Ziehung ein Gewinn erzielt werden könne, werden unlautere Versprechungen gemacht.
Doch etwas Bestimmtes wird Ihnen bewusst verheimlicht: Nämlich, dass diese Gewinne unter sämtlichen Mitspielern aufgeteilt werden. Das bedeutet, dass selbst dann, wenn ein Gewinn erfolgt, Ihr Gewinnbetrag mehr als dürftig ausfallen würde.
Zudem werden Ihnen voraussichtlich die Teilnahmebedingungen erst zu einem späteren Zeitpunkt zugänglich gemacht, wo dann schwarz auf weiß zu lesen ist, dass Gewinne bis zu einem bestimmten Betrag gar nicht erst zur Auszahlung kommen. Seien Sie bei Angeboten in Bezug auf Spielgemeinschaften also auf der Hut!
Lotto-Spielgemeinschaften: Neue Rechtslage seit dem 1. Mai 2011
Wenn in Österreich Gewinnzusagen oder Vereinbarungen über Wett- und Lotteriedienstleistungen im Rahmen eines unerbetenen Werbeanrufes erfolgen, können Sie diese als nichtig betrachten. Selbst wenn der Unternehmer bereits Leistungen erbracht hat, müssen die Lottospieler nichts dafür löhnen.
Hintergrundinfos der AK: http://ooe.arbeiterkammer.at/beratung/konsumentenschutz/konsumentenrecht/Lotto-_und_Spielgemeinschaften.html
Wurde schon ein Entgelt bezahlt, kann der Konsument dieses zurückfordern. Als unerbeten wird ein Anruf dann eingestuft, wenn der Verbraucher der Kontaktaufnahme durch das Unternehmen im Vorfeld nicht ausdrücklich zugestimmt hat.
Sollten Sie vor dem 1. Mai 2011 die Teilnahme an einer Lotto-Spielgemeinschaft zugesagt haben, sind Ihre rechtlichen Möglichkeiten davon abhängig zu machen, ob Ihnen lediglich eine Offerte unterbreitet wurde oder ob Sie diese bereits angenommen haben bzw. ob die Spielperiode schon begonnen hat. Abschließend soll aber darauf hingewiesen werden, dass Spielgemeinschaften nicht grundsätzlich zu verwerfen sind.
Online-Lotto: Es gibt staatliche und private Anbieter
Unter dem Begriff „Online-Lotto“ wird die Online-Version vom herkömmlichen Lotto verstanden. Online-Lotterien ermöglichen es, dass Sie Ihre Lottoscheine über das Internet kaufen können. Doch abgesehen vom Lottoschein-Verkauf bieten Online-Lotterien den Spielern einen zusätzlichen Service.
Dazu zählen mitunter die neusten Ergebnisse, Statistiken mit Lottoquoten oder auch Geschichten über glückliche Gewinner. Sie müssen hierbei jedoch zwischen zwei verschiedenen Arten von Online-Anbietern unterscheiden: Es gibt einerseits staatliche und andererseits private Anbieter. Beispielsweise haben folgende private Unternehmen ein Onlineangebot für Lotterien:
- Tipp24
- Lottohelden
- Lottobay
- The Lotter
- Lottoland
- Jaxx.
Die nächste Generation steht auf Online-Lotto
Der Online-Anteil der Glücksspielbranche liegt im unregulierten Sinne bei ca. 50 % vom Gesamtumsatz. Der Umsatz ist immer auch vom jeweiligen Marktsegment – Lotto, Casino oder Wetten – abhängig. Dennoch kann ein eindeutiger Trend in Richtung der Online-Angebote festgestellt werden.
Online-Lotto: Beliebt bei vielen Spielern
Online-Lotto nimmt diesbezüglich aber eine Sonderstellung ein. Ausschlaggebend ist, dass dieser Markt bis Ende 2008 reguliert war und überhaupt erst seit diesem Zeitpunkt dem unregulierten Markt zugeordnet werden kann. Der Online-Lotto-Bereich hat sich demnach anders als andere Glücksspielsparten entwickelt. Mittlerweile gilt das Online-Lottospielen als sehr verbreitet.
Die hohe Attraktivität der Online-Lotterien spricht immer mehr junge Lottospieler an. The next generation spielt zunehmend Web und meidet die herkömmlichen Lotto-Tippstellen. Der regulierte Markt profitiert zwar noch von Lock-in-Effekten, welche die älteren Spieler davon abhalten, die Offerten private Anbieter wahrzunehmen.