Amazon FBA – Worauf achten?

Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Aufstieg des Online Unternehmens Amazon beeindruckt seit Jahren viele wirtschaftlich interessierte Privatpersonen und erfahrene Fachleute. Neben dem einzigartigen Wachstumsraten, Umsatzzahlen und Gewinnprognosen, werden hierbei auch weitere Begriffe öfter genannt und hinterfragt.

[toc]

Hierzu gehört Amazon FBA. Auch diese Begriff gewinnt seit Jahren an Popularität und wird daher immer öfter erwähnt. Dementsprechend fragen sich viele interessierte Personen folgende Fragen:

  • Was ist Amazon FBA?
  • Wieviel Startkapital wird benötigt?
  • Wie können die Kosten unterschieden werden?

Jene Fragen werden im nun folgenden Text nacheinander beantwortet.

Was ist Amazon FBA?

Die Abkürzung FBA steht für „Fullfillment by Amazon„. Dies bedeutet das Amazon für seine Business Kunden eine ganze Palette an Aufgaben übernimmt und dafür im Gegenzug zu einem vorher festgelegten Prozentsatz am Umsatz des Verkaufs beteiligt wird.

Der Service für Business Kunden umfasst dabei folgende Dienstleistungen:

  • Verkauf über Amazons Marktplatz
  • Warenannahme
  • Lagerung
  • Kommissionierung
  • Verpackung + Versand
  • Abwicklung Retouren

Durch Übernahme dieser Aktivitäten bleiben den Nutzern des Amazon Fullfillment Service somit nur noch wenige weitere Aufgaben. Hierzu zählen die Entwicklung von Produktideen, sowie der Herstellung des jeweiligen Produktes, das richtige Einpflegen des Angebotes auf dem Online Markplatz und der Versand zur entsprechenden Annahmestelle Amazons.

Wie viel Startkapital wird für Amazon FBA benötigt?

Die Nennung eines konkreten Betrages als Startkapital für Amazon FBA gestaltet sich als außerordentlich schwierig. Dies ist damit zu begründen, dass sowohl Produktions-, als auch Versandkosten je nach Produkt und Standort der jeweiligen Person oder des Unternehmens variieren.

Oft wird vermittelt, dass das Durchstarten durch Nutzung von Amazon FBA bereits mit einem mittleren dreistelligen Betrag möglich ist. Als sonderlich realistisch sind diese Versprechen jedoch nicht zu betrachten.

Online-Shopping bietet viele Chancen für Verkäufer
Online-Shopping bietet viele Chancen für Verkäufer

Dies liegt unter anderem daran, dass Amazon einerseits langfristige Zusammenarbeiten mit seinen Partnern anstrebt und andererseits der Faktor Kundenzufriedenheit eine entscheidenen Rolle spielt. Dementsprechend wird, um mit Amazon FBA erfolgreich zu sein, ein entsprechend hochwertiges und gutes Produkt, sowie eine überdurchschnittliches Marketing benötigt. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden und langfristigen Erfolg vorweisen zu können, wird in der Regel ein zumindest erhöhtes Startkapital benötigt.

  • Interessenten, welche auf die Nennung einer Zahl pochen, sollten daher von mindestens 3.000 Euro ausgehen, welche benötigt werden um seinem Vorhaben auf Amazon eine gute Grundlage zu verschaffen. Diese Summe ermöglicht es interessierten Personen von Anfang an auf erhöhte Qualität zu setzen.
  • Zu beachten ist jedoch, dass die letztendlich finale Höhe der Kosten immer vom vorhandenen Markt und der entsprechenden Nachfrage abhängt.

Wie können die Kosten unterschieden werden?

Die Kosten, welche bei der Nutzung von Amazon FBA anfallen sind in verschiedene Gruppen aufzuteilen. Diese sind:

  • Servicekosten
  • Einmalige und regelmäßige Zahlungen
  • Allgemeine Kosten
  • Kontoführungsgebühren

Servicekosten

Unter diesem Punkt versteht man die Gesamtheit der Kosten, welche durch die Nutzung vom Fullfillment Service von Amazon anfallen. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass die Kosten in der Regel erst durch den erfolgreichen Verkauf eines Produktes anfallen. Dementsprechend hält Amazon jene Kosten beim Verkauf direkt ein, so dass keine zusätzliche Zahlung an das Unternehmen nötig ist. Die nötigen Zahlungen der zusätzlichen Gebühr beim Verkauf über Amazon FBA werden in drei Komponenten unterteilt. Diese sind Vermittlungsgebühr, Lagerkosten und Versandkosten.

  • Die Vermittlungsgebühr wird prozentual berechnet. Sie ist außerdem anhängig von der Kategorie des Produkts, sowie dem beim Verkauf erzielten Umsatz.
  • Auch diese Gebühr wird beim erfolgreichen Verkauf des Produkts von Amazon eingehalten. In der Regel liegt der Prozentsatz zwischen Zehn und Zwanzig Prozent des erzielten Umsatzes.

Die Lagerkosten wiederum werden monatlich für jeden für die Lagerung der Produkte genutzten Kubikmeter berechnet. Jahreszeit, Produktkategorie und Größe des Produkts beeinflussen hierbei die zu zahlende Summe. Der Höchstbetrag liegt bei 36 Euro pro Kubikmeter. Dieser Preis gilt für den Zeitraum von Oktober bis Dezember. Von Januar bis September liegt der Preis pro Kubikmeter bei 26 Euro.

Die Versandkosten variieren je nach Größe, Gewicht und Lageort des Produkts. Amazon bietet hierbei zehn verschiedene Verpackungseinheiten mit je nach Gewicht unterschiedlichen Kosten. Bei Lagerung in Deutschland wird außerdem pro Versand eine Zusatzgebühr von 0,50 Euro fällig. Besonders leichte und kleine Produkte unter Zehn Euro Kaufpreis profitieren hierbei vom sogenannten „Small & Light Programm“ und können daher zu vergünstigten Konditionen versandt werden.

Einmalige und regelmäßige Zahlungen

  • Die einmaligen und regelmäßigen Zahlungen umfassen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Einmalige Investitionen fließen etwa in der Regel bei der Entwicklung und Produktion neuer Produkte.
  • Ebenso gelten Zertifikate und rechtliche Absicherungen in Form eines Patents als oft entstehende einmalige Kosten. Je nach Produkt und Branche könne nahezu endlose Zahlungen in einmaliger Form anfallen.

Regelmäßige Zahlungen hingegen ergeben sich oft bei Produkten, welche bereist etabliert sind und sich stark verkaufen. Hierbei sind zum einen regelmäßige Zahlungen für die Produktherstellung, als auch für den Versand zum jeweiligen Amazon Lagerort notwendig. Diese Kategorie an Zahlungen umschließt bei absatzstarken Produkten ebenso die Kosten regelmäßiger Marketing Aufwendungen. Hierzu zählen unter anderem die Produktion von Flyer und Stickern, welche als Beilage im Paket vorhanden sein sollen.

Allgemeine Kosten

Die allgemeinen Kosten zur Nutzung von Amazon FBA unterscheiden sich kaum von denen sonstiger Businessmodelle. Hierzu zählen unter anderem Kosten für notwendige Software, sowie für Personal in Form von Buchhaltern und Steuerberatern. Ebenso sind Kosten für nötige Registereintragung und bürokratische Dinge zu beachten.
Eine Gewerbeanmeldung ist hierbei die Voraussetzung, um einem profitorientierten Gewerbe nachgehen zu dürfen. Die Beantragung gestaltet sich als kundenfreundlich. Lediglich ein entsprechender Termin beim zuständigen Amt ist notwendig. Die Kosten liegen hierbei zwischen 15 Euro und 65 Euro.

Kontoführungsgebühren

Die Kontoführungsgebühren sind in zwei verschiedene Arten zu unterteilen. Einerseits verlangt die eigene Bank in der Regel einen festgelegten Betrag zur Nutzung eines Kontos. Diese Betrag variiert je nach Unternehmen und Bank. Monatlich liegen diese Gebühren im Durchschnitt jedoch zwischen 10 Euro und 15 Euro.

Andererseits verlangt auch Amazon eine entsprechende Gebühr. Voraussetzung zur Nutzung von Amazon FBA ist ein Händler Account. Dieser ist für 39 Euro im Monat erhältlich und bietet verschiedene Vorteile. Bei regelmäßigem Verkauf eignet sich jedoch ebenso ein Upgrade, welches auch die anfallenden Kosten erhöht.

Ratgeber zum Thema Verkaufen auf Amazon & Amazon FBA – Quellen & Tipps

Weitere Beiträge