Die privaten Krankenkassen sind dazu verpflichtet, ihre Tarife so zu berechnen, dass die Beitragssumme eines Versicherten ausreicht, um sämtliche Kosten, die während seines Lebens anfallen, abzudecken.
Die Beitragshöhe in der PKV kann daher über einen längeren Zeitraum nicht konstant bleiben.
So kündigten private Krankenkassen an, dass zum Jahreswechsel 2013 / 2014 viele Produkte teurer werden. Gleichzeitig werden aber auch Beitragsgarantien ausgesprochen und Beitragssenkungen durchgeführt.
Beitragserhöhung für Neukunden
Insgesamt 17 Versicherungsunternehmen werden zum Jahreswechsel ihre Beiträge in speziellen Tarifgruppen erhöhen. Bei der Gothaer, der Inter und der R + V Krankenversicherung muss die Genehmigung zur Anpassung noch beim unabhängigen Treuhänder eingeholt werden.
Welche Tarife werden erhöht?
Erhöht werden Tarife zur Krankheitskostenvollversicherung. Ferner fallen unter eine Beitragserhöhung Krankentagegeld-, Pflegezusatz- und GKV-Ergänzungstarife.
Beitragsgarantien für Bestandskunden
Die Bestandskunden können sich über Beitragsgarantien freuen. Diese unabhängigen Leistungen gewähren beispielsweise die CSS, der uniVersa oder Mannheimer Krankenversicherung. Die DKV gibt das Versprechen ab, die Beiträge bis zum Frühjahr 2015 stabil zu halten.
In einer Studie ist bei zehn Anbietern für Bestandkunden in speziellen Tarifen auch eine Tendenz für eine Beitragssteigerung zu erkennen.
Wie hoch sind die Prämien-Steigerungen?
Bei der AXA Krankenversicherung können Versicherungsnehmer den Medienberichten zufolge, Prämiensteigerungen bis zu 50 Prozent erwarten. Diese enorme Beitragserhöhung bezieht sich auf Bestandskunden. Mit 780.000 Vollversicherten würde dies nur eine durchschnittliche Beitragserhöhung von drei Prozent ausmachen, teilte die AXA mit.
Das außerordentliche Kündigungsrecht
Eine Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung braucht vom Versicherungsnehmer nicht akzeptiert zu werden. Die gleiche Konstellation ist für Versicherte in der gesetzlichen Versicherung gegeben. Dem Versicherten wird optional das außerordentliche Kündigungsrecht eingeräumt.
Das bedeutet, dass der Versicherte innerhalb der eigenen Versicherungsgesellschaft einen Tarifwechsel vornehmen kann.
Empfehlung: Vergleichen und PKV wechseln
Auch ist ein Wechsel zu einer anderen Krankenversicherung sofort möglich. Die reguläre Kündigungsfrist entfällt in dem Fall der Beitragserhöhung.
Tarifvergleich und Wechsel der PKV
Versicherte, welche von einer Beitragserhöhung betroffen sind, sollten die Angebote der einzelnen Versicherungsgesellschaften umfassend analysieren.
Bis zu zwei Monate nach Mitteilung der Erhöhung können Kunden ein außerordentliches Kündigungsrecht geltend machen.
Tarife für die private Krankenversicherung vergleichen
Wenn für das Jahr 2014 keine Erhöhung geplant ist, kann ein Vergleich der unterschiedlichen PKV Tarife Einsparungen ausloten. Vor einem Anbieterwechsel sollten die Vor- und Nachteile gründlich gegeneinander abgewägt werden.
Wichtig: Genauer Vergleich der Leistungen
So können durchaus die Beiträge bei einem neuen Versicherer günstiger oder die Leistungen umfassender sein. Zu beachten ist allerdings, dass wichtige finanzielle Rückstellungen für das Alter verloren gehen können.
Empfohlen: Günstigerer Tarif beim gleichen Anbieter
In der Regel wird auch eine erneute Gesundheitsprüfung verlangt. Günstiger wäre ein Wechsel in einen gleichwertigen Tarif des eigenen Versicherers.