Kürzlich hat die Vermögensmanagement-Sparte der Deutschen Bank, die DeAWM, ünter ihrem Chef Wöhrmann eine moderat positive Prognose für die Entwicklung des europäischen Aktienmarktes abgegeben und dabei verschiedene Gründe angeführt.
Die Argumentation der DeAWM
Die DeAWM geht davon aus, dass das Wachstum am europäischen Aktienmarkt sich 2014 moderat fortsetzen wird. Als Gründe dafür führt sie das geringe Zinsniveau in Europa an, welches Anlagen außerhalb des Aktienmarktes unattraktiv mache. Investoren, die auch nach Abzug der Inflationsrate im Plus sein wollten, müssten deshalb auf Aktien setzen, und dies wiederum würde die Nachfrage nach Aktien -und somit auch den Wert der Aktien- weiter in die Höhe treiben. Außerdem, so die DeAWW, hätten die Krisenstaaten Südeuropas ihre Wachstumsschwäche nun überwunden, und insbesondere auch von Staaten wie USA, Chins und Japan würden 2014 verstärkte Wachstumsimpulse ausgehen.
Ist die Argumentation der DeAWM zutreffend?
Die Frage, ob es so positiv kommen wird, wie es von der DeAWM prognostiziert wird, ist schwer zu beantworten. Das niedrige Zinsniveau macht Aktieninvestments zweifellos attraktiv, und viele südeuropäische Volkswirtschaften könnten in der Tat 2014 auf den Wachstumspfad zurückkehren.
Darüber hinaus tendieren die Kurs-/Gewinnverhältnisse (KGVs) für europäische Aktien immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Das lässt Luft für weitere Kursanstiege. Auch die großen außereuropäischen Volkswirtschaften könnten in der Tat wieder Fahrt aufnehmen. Gleichwohl aber verbleiben größere Risiken.
Niemand kann ausschliessen, das die Staatsschuldenkrise in Spanien, Portugal, Italien und insbesondere Griechenland neu aufflackert. Sollte dies geschehen, würde dies Europas Aktienmärkte nachhaltig belasten. Auch ist in den USA die Spaltung der politischen Lager sehr tief, und die Lust, sich im Kongress einen blockierenden Showdown zu liefern, dementsprechend groß.
Für einen solchen Fall würden die USA erneut stillstehen. Dies hätte abermals große Auswirkungen auf Weltkonjunktur und Aktienmärkte. Auch ist nicht gesichert, dass etwa China die Gefahr einer Immobilienblasenbildung wirklich schon gemeisert hat, und dass das ehrgeizige japanische Wirtschaftsprogramm die gewünschten Früchte trägt. Fragezeichen bezüglich der Treffergenauigkeit der Deutschen Bank Prognose bleiben deshalb.
Fazit:
Viel spricht dafür, dass die Wette der Deutschen Bank auf weiter steigende europäische Aktienmärkte aufgehen wird. Es könnte aber sehr wohl auch anders kommen.