Die Psychologie ist ein unterschätztes Thema in unserer Gesellschaft. Doch gerade an der Börse ist dieser Faktor enorm wichtig. Sollte Sie ein Frischling sein, so werden Sie sich nun fragen, was die Psychologie mit Börsenhandel am Hut hat. Sehr viel. Die Meinungen der Experten gehen dahingehend auseinander.

Der eine meint, dass Psychologie 50 Prozent an der Börse ausmacht, der nächste meint 70 Prozent und wieder ein anderer spricht von 90 Prozent. Fest steht, wenn Sie mit Aktien, Anleihen und Fonds traden und Märkte beobachten, so zählen nicht einzig die Informationen, Nachrichten, Videos und Artikel zu Unternehmen hinter der Aktie, sondern auch Ihre mentale Stärke.

Die Wahrnehmung ist unser größtes Problem

Angst als Gefahr beim Börsen-Handel

Nehmen wir nun an, Sie haben mühsam eine Strategie für den Handel herausgearbeitet. Sie haben nun eine klare Vorstellung davon, wie Sie Aktien und andere Wertpapiere an der deutschen Börse traden werden. Gehen wir noch weiter und davon aus, dass diese Strategie lange erfolgreich war.

Sie haben in den letzten sechs Monaten eine Quote von 65 Prozent. Das ist wahrlich eine sehr vortreffliche Quote für den Börsenhandel. Doch dieser Umstand ist schnell vergessen. Der Handel läuft nicht gut und Sie haben mehrmals hintereinander die falschen Schlüsse gezogen.

Es muss nicht viel Zeit verstreichen und Sie werden den Glauben an Ihre Strategie verlieren. Dass es monatelang hervorragend lief, spielt in diesem Fall keine Rolle. In der Psychologie ist die Rede von einem Recency Bias. Ein Wahrnehmungsfehler, der das eben Erlebte über die Vergangenheit stellt. Mit einem alltäglichen Beispiel können Sie sich das womöglich besser vorstellen. Sie können sich wahrscheinlich an das Essen von gestern besser erinnern als an das vor zwei Wochen.

Angst ist der größte Feind an der Börse

Es ist nicht die wirtschaftliche Lage, es sind nicht unbedingt die großen Krisen, die den Handel negativ beeinflussen. Wenn in Frankfurt die Angst umgeht, die Angst zu verlieren, dann ist ein Problem auszumachen. Ob Sie nun am NASDAQ im New York Stock Exchange oder in Deutschland agieren, die Angst hat schwerwiegende Folgen, wenn Sie nicht entgegenwirken.

Was also macht die Angst mit uns, wenn es ums Handeln geht? Sie kommen in eine negative Grundstimmung hinein. Beim Trading unterlaufen Ihnen somit wesentlich mehr Fehler. Zum anderen, wie bereits oben erwähnt, kann es passieren, dass Sie Ihre Strategie anzweifeln, meistens völlig ohne rationale Grundlage.

Die Folgen: Switching und noch mehr Angst

Obwohl es um das eigene Geld geht, agieren viele Anleger nun äußerst unüberlegt. All das Wissen und vor allem die Strategie, die Sie ausgearbeitet haben, werden über den Haufen geworfen. Die Folge ist Switching. Sie variieren Ihre Strategien, da Sie der Meinung sind, dass der Wechsel die erhoffte Hilfe birgt.

Genau durch dieses Phänomen entstehen in der Regel noch größere Verluste. Sie verlassen Ihren gewohnten Weg und begeben sich auf unbekanntes Terrain.

Dieses Verhalten entbehrt sich jeglicher logischen Grundlage. Von außen betrachtet würden Sie vermutlich über sich selbst lachen. Was als nächstes passiert ist jedoch wesentlich schlimmer. Sie bekommen Angst vor dem nächsten Trade.

Wenn es soweit kommt, dann sollte Ihnen klar sein, dass die Psychologie wohl doch einen massiven Einfluss auf den Börsenhandel hat. Wenn Sie rechtzeitig reagieren ist Ihre Trading Karriere nicht in Gefahr.

Das können Sie dagegen tun:

  • Bleiben Sie stets Ihrer Strategie treu und sehen Sie das gesamte Bild.
  • Lassen Sie Ihre Emotionen außen vor und behalten Sie die Übersicht (wenn Sie Streit hatten
    oder Ihre Tagesverfassung nicht gut ist, dann lassen Sie die Finger von Aktien und Co.).
  • Lernen Sie Ihre Emotionen zu kontrollieren (Freude ist wichtig).
  • Lassen Sie keine Angst und Zweifel aufkommen, vertrauen Sie Ihren Zahlen.
  • Setzen Sie sich Ziele und Anreize.
  • Vertrauen Sie auf Erfahrung, die Sie in den letzten Jahren angesammelt haben.

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