Ein Investmentfonds ist zunächst einmal ein von einer Kapitalgesellschaft (in diesem Fall auch als Investmentgesellschaft bezeichnet) verwaltetes Sondervermögen. Dieses Sondervermögen kann beispielsweise in Aktien, Anleihen, Immobilien, Derivaten, Rohstoffen etc. angelegt werden.

Bei Investmentfonds wird außerdem noch zwischen geschlossenen und offenen Fonds unterschieden. Der Hauptunterschied liegt darin, dass bei einem offenen Fonds jederzeit neue Anteile jederzeit erworben oder zurückgegeben werden können. Bei geschlossenen Fonds handelt es sich in der Regel um eine unternehmerische Beteiligung mit einer meist begrenzten Laufzeit. Eine Rückgabe der Anteile oder der Erwerb weiterer Anteile ist während der Laufzeit nicht möglich.

Weiterhin wichtig zu wissen ist, dass das von den Anlegern eingezahlte Geld als Fondsvermögen vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt ist. Das eingezahlte Geld ist und bleibt also Eigentum der Anleger. Für ihre Einlage erhalten sie Anteilsscheine am Fonds. Die Trennung von Fondsvermögen und Gesellschaftsvermögen ist vor allem in Falle der Insolvenz wichtig, da das Fondsvermögen nicht zur Insolvenzmasse der Gesellschaft gehört und damit vor dem Zugriff der Gläubiger der Gesellschaft geschützt ist.

Werden durch den Investmentfonds Gewinne erwirtschaftet (z.B. Kursgewinne, Zinsgewinne, Dividenden etc.) werden diese an die Anteilseigner ausgeschüttet. Hat man sich für einen thesaurierenden Fonds entschieden, werden die Gewinne nicht ausgeschüttet, sondern neu investiert. Dadurch steigt der Wert der Fondsanteile. Bei der Wiederanlage, die von der Reinvestierung zu unterscheiden ist, werden die Erträge aus dem ausgeschütteten Fonds wieder in denselben Fonds angelegt.

Neben diesen grundlegenden Unterschieden zwischen den üblichen Fondsarten, gibt es weitere Kriterien, auf die man bei der Auswahl eines Fonds achten sollte. Eines dieser Kriterien ist das Rating des Fonds. Beispielsweise vergeben Ratingagenturen Sterne von eins (Flop) bis fünf (Top). Das Rating wird in der Regel drei Jahre jeden Monat neu berechnet und anschließend mit Fonds der gleichen Kategorie (gleiche Anlageziele). Fonds mit einer langfristigen und stabilen Wertentwicklung schneiden regelmäßig vergleichsweise besser ab als andere.

Die Zahl der Sterne kann also Aufschluss darüber geben, wie hoch die Kursschwankungen und damit die Risiken des Fonds sind. Jedoch sollte man sich nicht nur blind auf die Ratings verlassen, denn dieses hängt u.a. von der Vergleichsgruppe und den Einzelpositionen im jeweiligen Portfolio ab. Ein genauer Blick auf die Zusammensetzung des Fonds und die Vergleichsgruppe ist also ganz hilfreich bei der Auswahl des richtigen Fonds.

Investmentfonds orientieren sich an sogenannten Vergleichsindizes. Das heißt, die Fondsmanager versuchen möglichst besser zu sein, als der Vergleichsindex. Das kann aber auch bedeuten, wenn der Index um 25 Prozent eingebrochen ist, dass dann der Fonds schon ein gutes Ergebnis erzielt hat, wenn er nur um 20 Prozent eingebrochen ist. Daher sollte man bei der Auswahl des richtigen Investmentfonds auch immer ein Auge darauf haben, ob und wie stark das Fondsmanagement selbst am Fonds beteiligt ist.

Bei Investmentfonds, die nicht in Euro gehandelt werden, sollten mögliche Währungsrisiken mit einkalkuliert werden. Wenn der Wechselkurs günstig steht, können zwar auch zusätzliche Wechselkursgewinne anfallen. Umgekehrt bedeutete das aber auch, dass wenn sich der Fonds in der Fremdwährung zwar gut entwickelt, die Wechselkurse jedoch schlecht sind, dass die Beteiligung insgesamt zum Verlust werden könnte, weil die Wechselkursverluste den Gewinn komplett aufgezehrt haben.

Und ein weiterer Nachteil eines Fonds sind die teilweise hohen Kosten. Zu den regelmäßig anfallenden Kosten zählen der Ausgabezuschlag und die Verwaltungsgebühren. Der Ausgabezuschlag der Bank liegt nicht selten bei fünf Prozent des Kurswertes und die Verwaltungsgebühr bei zwei Prozent und mehr im Jahr. Diese Kosten werden von der Performance des Kurses abgezogen und schmälern so den erzielten Gewinn. Insbesondere wegen dem hohen Ausgabezuschlag ist ein Investmentfonds eher etwas für langfristige als für kurzfristige Anlagen.

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