Öl Aktien 2020: Wer kann die Dividende halten?
Öl Aktien und ihre hohen Dividenden sind für viele Anleger ein Grund, hier zu investieren. Dabei gehen Anlegerinnen und Anleger leider manchmal blind davon aus, dass die hohen Dividenden auch in der Zukunft gehalten werden und niemals verändert werden.
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Fakt ist jedoch, dass es durchaus der Fall sein kann, dass Dividenden sinken oder sogar ausgesetzt werden. In der Vergangenheit hat es einige Öl Konzerne gegeben, bei denen die Dividende gesunken ist, bzw. bei denen sie ausgesetzt worden ist.
- Ein gutes Beispiel ist hier der Konzern British Petrol, der insgesamt betrachtet für attraktive Dividendenzahlungen steht. Das Unternehmen zahlt in der Regel einmal im Quartal eine Dividende an die Aktionäre aus.
- Nachdem vor einigen Jahren Probleme mit der Plattform Deep Water Horizon auftraten und Öl ins Meer gelangen konnte, kam es zu einer großen Umweltkatastrophe. Das Unternehmen setzte danach drei Quartale lang die Zahlung einer Dividende aus.
- Das Geld wurde stattdessen in die „Widergutmachung“ nach der Katastrophe investiert. Fakt ist, dass die Aktie in dieser Zeit massiv an Wert verloren hat. Ob dies auch in Zukunft der Fall sein wird und wie Corona den Aktienkurs beeinflusst, ist derzeit vollkommen offen.
Welche Einflüsse hat Corona auf die Öl Konzerne und auf den Öl Preis?
Grundsätzlich ist es nicht nur das Corona Virus, dass einen Einfluss auf die Ölpreise hat. Auch die Politik zum Ölpreis von Saudi-Arabien sowie Russland und den USA hat einen massiven Einfluss darauf, wie sich die Lage entwickelt.
- Das bedeutet konkret, dass man bei den Öl Konzernen nicht nur wegen Corona eine schwierige Lage vor der Türe hat, sondern vor allem wegen der hausgemachten Probleme zwischen der OPEC bzw. der OPEC+ und anderen Staaten.
- Da diese sich in der Vergangenheit nicht auf eine Begrenzung der Fördermenge einigen konnten, bedeutet dies automatisch, dass ein Überangebot an Öl vorhanden ist und dass man dieses Überangebot in den Griff bekommen muss.
- Das Überangebot führt natürlich dazu, dass die Preise deutlich sinken und dass Öl deutlich billiger wird. Da man sich nicht auf eine gemeinsame Drosselung der Öl Förderung einigen konnte, führt dies automatisch dazu, dass die Preise sinken, weil viel mehr Öl produziert wird, als vom Markt aufgenommen werden kann.
Hinzu kommt, dass die Nachfrage derzeit z.B. in China praktisch am Boden liegt und auch in Italien sowie in anderen Ländern sinkt die Nachfrage derzeit deutlich. Somit ist es nur all zu gut nachvollziehbar, dass der Ölpreis niedrig ist und die Konzerne derzeit Probleme haben, Gewinne zu schreiben.
Generell ist zu erwähnen, dass man erst dann mit einer Steigerung des Öl Preises rechnen kann, wenn die Länder sich auf eine Drosselung der Förderung geeinigt haben. Dies scheint derzeit jedoch nicht der Fall zu sein – im Gegenteil!
Saudi-Arabien und Russland sind sich so uneinig drüber, wie die Ölförderung sich entwickeln soll, bzw. wie sie gestaltet werden soll, so dass Saudi-Arabien jetzt sogar ankündigte, die Förderung zu erhöhen. Vor kurzem wollte Russland eine Kürzung der Förderung nicht mitgehen.
Dies führte dazu, dass Saudi-Arabien noch mehr Öl fördern möchte und somit den Preis weiter auf Talfahrt schickte. Fakt ist, dass Saudi-Arabien womöglich deutlich günstiger Öl produzieren kann, als es in Russland der Fall ist. Somit ist davon auszugehen, langfristig gesehen beide Länder Probleme haben, bzw. die Einnahmen nicht mehr hoch genug sind. Wann und ob es zu einer Einigung über die Fördermenge kommt, ist derzeit allerdings noch vollkommen offen.
Warum ist für viele Länder ein bestimmter Ölpreis wichtig?
Ein bestimmter Ölpreis ist für viele Länder wichtig, da sie mit den Einkünften aus dem Öl ihren Staatshaushalt finanzieren.
Dies trifft vor allem auf kleinere Länder zu, die in der OPEC Mitglied sind. Das bedeutet konkret, dass zum Beispiel Nigeria und andere Länder aus Afrika Probleme haben, zum aktuellen Ölpreis Gewinne zu erzielen und dadurch die notwendigen Einkünfte zu erzielen, um den Staat zu finanzieren.
Auf die Dauer könnte dies Probleme mit den Banken im Land geben. Fakt ist, dass es jede Menge Wege und Optionen gibt, wie man den Ölpreis heben könnte, jedoch die OPEC+ Länder auch mitspielen müssen.
- Durch Öl finanzieren viele Länder ihren Staatshaushalt
- Niedrige Ölpreise sorgen nur für Verlierer unter den OPEC+ Staaten
- Alle Teilnehmer möchten langfristig gesehen Geld verdienen
Russland und auch Saudi-Arabien sind ebenfalls darauf angewiesen, dass der Ölpreis im Idealfall deutlich höher ist, als es jetzt der Fall ist. Das liegt daran, dass die Länder ihren Staatshaushalt ebenfalls durch Geschäfte mit Öl und in Russland z.B. auch mit Gas decken.
Fakt ist, dass man also andere Wege finden muss, Geld zu bekommen, um den Haushalt zu decken. Alternativ führt dies dazu, dass die Verschuldung der Länder deutlich steigt, was natürlich nicht sehr angenehm ist. Der Öl Preis ist ein verlässlicher Wert, der in der Regel dafür sorgt, dass sich die Länder problemlos refinanzieren können.
- Bereits in der ersten Zeit, nachdem Saudi-Arabien angekündigt hatte, die Öl Förderung massiv zu steigern führt dies zu Problemen in der russischen Wirtschaft.
- Die Währung Rubel steht ohnehin stark unter Druck und so musste man den Bürgerinnen und Bürgern versichern, dass alles sicher ist und dass der russische Staat eine lange Zeit ohne die hohen Einkünfte aus dem Öl über die Runden kommt.
Ob dies auch wirklich der Fall ist, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass es bisher keine Gewinne aus der Krise um den Ölpreis gibt und dass es diese auch in Zukunft nicht geben wird.
Welche Öl Konzerne zahlen gute Dividenden? – Öl Aktien mit hoher Dividende
Es gibt viele Öl Konzerne, die attraktive Dividenden zahlen. Ob diese Dividende auch in der Zukunft gezahlt werden kann, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Dividende natürlich durch Einnahmen gedeckt sein muss.
Das bedeutet, dass der Konzern in der Lage sein muss, seine Dividende durch den Free Cashflow zu decken. In der Vergangenheit war das bei vielen Öl Konzernen der Fall. Das bedeutet, dass bei Shell, bei BP oder z.B. bei Lukoil die Dividende ohne Probleme durch den Free Cashflow gedeckt wurde.
Ob dies auch in der Zukunft der Fall ist, ist derzeit noch vollkommen offen. Die niedrigen Öl Preise dürften einen massiven Einfluss darauf haben, wie sich der Cash Flow entwickelt. Fakt ist, dass gerade bei kleineren Öl Konzernen große Probleme auftreten könnten.
Bekannt ist, dass viele Öl Konzerne aus den USA, die mit Fracking und Schiefer Öl arbeiten, Probleme haben oder bekommen werden. Die Unternehmen sind häufig stark verschuldet und es ist gar nicht so leicht festzustellen, wie sich die Kurse weiter entwickeln werden.
Bekannt ist, dass die Öl Konzerne aus den USA in jedem Fall einen massiven Kursverlust hinnehmen mussten. Der Verlust ist deutlich stärker, als es auf den ersten Blick angenommen wurde. Die Konzerne aus Europa mussten ebenfalls einen starken Verlust hinnehmen.
Wer sich jedoch den Kursrückgang bei Royal Dutch Shell und BP anschaut wird feststellen, dass dieser weniger stark gewesen ist, als es zum Beispiel bei Occidental Petroleum in den USA der Fall gewesen ist. Grundsätzlich ist es also möglich, dass die Konzerne besser durch die Krise kommen.
Gute Dividenden zahlen fast alle Öl Konzerne. Die Frage ist daher eher, welcher der Konzerne auch in der Zukunft in der Lage ist, eine gute Dividende zu zahlen. Das bedeutet konkret, ob zum Beispiel die Unternehmen Shell und BP ihre Dividenden halten werden, oder ob sie die Dividende deutlich senken werden. Fakt ist, dass beide Konzerne eine lange Historie haben, es jedoch auch Ereignisse gibt, die dazu führen, dass die Dividende gesenkt worden ist.
Bei BP gab es wie eingangs erwähnt Probleme mit Deep Water Horizon. Die Dividende wurde für drei Quartale ausgesetzt. Bei Shell wurde die Dividende seit 1945 nicht gesenkt oder ausgesetzt. Anzumerken ist, dass der Konzern jedoch bereits publizierte, dass die Öl Preise natürlich einen Einfluss auf die Dividenden haben können. Wie sich das in der Zukunft entwickelt, ist derzeit vollkommen offen.
Welche Optionen zur Öl Dividende gibt es?
- Die Dividende wird weiterhin fortgezahlt in gleicher Höhe
- Die Dividende wird reduziert
- Die Dividende wird ausgesetzt
- Die Zahlung der Dividende wird verschoben
Es gibt verschiedene Szenarien dazu, wie sich die Dividendenpolitik der Firmen entwickelt und welche Möglichkeiten es gibt. Fakt ist, dass viele Anlegerinnen und Anleger davon ausgehen, dass die Dividende in der Zukunft weitergezahlt wird. Ob dies wirklich der Fall ist, wird die folgenden Quartale zeigen.
- Sollte es in den kommenden Wochen nicht zu einer Erhöhung des Ölpreises kommen und damit zu einer Erhöhung der Gewinne der Firmen, dürfte dies in jedem Fall zu Problemen führen. Das bedeutet, dass Konzerne, deren Dividendenrendite bereits jetzt bei 20% und mehr liegt (z.B. Occidental Petroleum) dürften Probleme haben, das derzeitige Niveau aufrecht zu halten.
- Es ist wahrscheinlich, dass die Dividende irgendwann gekürzt wird, wenn der Ölpreis weiterhin so niedrig bleibt. Langfristig gesehen könnte die Dividende irgendwann wieder steigen, genau wie es auch bei dem Kurswert der Aktie der Fall ist.
Bei den US-Konzernen Chevron sowie Exxon Mobile ist es möglich, dass man zunächst versuchen wird, die Dividende auf dem aktuellen Niveau zu halten. Das bedeutet, dass man davon ausgeht, dass die Dividende nicht gesenkt wird.
Beide Unternehmen gelten als so genannte Aristokraten, wenn es um die Dividende geht. Das bedeutet, dass die Firmen bewiesen haben, dass sie über viele Jahrzehnte eine Steigerung der Dividende hinbekommen haben. Ob dies auch in der Zukunft der Fall ist, bleibt derzeit vollkommen offen. Sicher ist jedoch, dass die Unternehmen ihren Ruf als zuverlässigen Zahler von Dividenden nicht so leicht auf das Spiel setzen wollen.
Es bleibt daher abzuwarten, wie es hier weitergeht. Auf jeden Fall muss erwähnt werden, dass die Aktien derzeit günstig zu haben sind, wenn man die historische Entwicklung ansieht. Generell ist zu erwähnen, dass es bei anhaltend niedrigen Kursverläufen dazu kommen kann, dass die Dividenden irgendwann reduziert werden oder sogar ausgesetzt werden.
Royal Dutch Shell – Wird die Dividende ausgesetzt/gestrichen oder gekürzt?
- Das Unternehmen Royal Dutch Shell hat eine lange Historie, was die zuverlässige Zahlung von Dividenden angeht und was die Steigerung der Dividenden angeht. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Dividende noch nie gesenkt, gekürzt oder ausgesetzt.
- Bereits seit 1945 zahlt das Unternehmen konsequent eine Dividende. Auch hier handelt es sich jedoch bei der Dividende um eine freiwillige Leistung des Unternehmens.
- Das bedeutet, dass die Dividende in jedem Fall auch gekürzt werden kann oder sogar ausgesetzt werden kann. Sollte die Dividende nicht mehr durch den Gewinn gedeckt sein, dürfte dies einen massiven Einfluss auf den Kurs und auf die Politik der Dividenden haben.
Besonders tragisch ist in diesem Fall, dass viele Aktionäre die Aktie von Shell halten, eben weil hier sehr sicher und zuverlässig eine Dividende ausgezahlt wird. Sollte dieses System ins Wanken geraten könnte es allgemein zu einem noch deutlicheren Kurssturz führen.
Fakt ist, dass man bei Shell womöglich versucht, die Dividende stabil zu halten. Das bedeutet, dass vorerst nicht mit einer Reduktion der Dividende zu rechnen ist. Sollte der Konzern jedoch über mehrere Jahre mit einer niedrigen Ölpreispolitik zu rechnen haben könnte dies bedeuten, dass die Dividende irgendwann angepasst werden muss, weil die liquiden Mittel fehlen, um diese zu bezahlen.
In der Vergangenheit hat Shell jede Menge Aktien zurückgekauft. Ob dies in der Zukunft weiter der Fall sein wird, ist derzeit vollkommen offen.
Bei einem Preis von gerade einmal 13 bis 15 Euro je Aktie dürfte der Rückkauf natürlich deutlich günstiger sein, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Grundsätzlich steht und fällt jedoch alles mit dem Ölpreis und mit den Einnahmen, die das Unternehmen macht.
- Was die Liquidität angeht und was die Abhängigkeit vom Öl angeht, ist Shell deutlich besser aufgestellt, als es bei den meisten Mitbewerbern der Fall ist. Das bedeutet konkret, dass das Unternehmen nicht nur auf Öl setzt, sondern zum Beispiel auch im Gas Geschäft aktiv ist.
- Darüber hinaus ist anzumerken, dass man bei Shell natürlich was finanzielle Mittel angeht, sehr gut aufgestellt ist. Das bedeutet, dass man bei Shell derzeit viel Geld auf der hohen Kante hat, jedoch die Frage ist, wie dieses Geld verwendet wird.
Sollten Dividenden für mehrere Quartale gezahlt werden, können die Ersparnisse des Konzernes schnell reduziert werden. Dies ist vor allem dann schlecht, wenn die Preise für Öl weiterhin auf einem niedrigen Niveau sind. Ohne Zweifel ist Shell jedoch deutlich besser aufgestellt, als es bei den meisten Mitbewerbern der Fall ist. Das bedeutet, dass Shell in jedem Fall sehr viel mehr an Sicherheit vermittelt – gefühlte Sicherheit zweifelsohne!
Wie lange bleibt der Ölpreis niedrig?
Diese Frage kann kaum beantwortet werden. Es ist davon auszugehen, dass der Ölpreis in der nächsten Zeit eher auf einem niedrigen, als auf einem hohen Niveau belassen wird. Selbst wenn die Fördermenge beim Öl deutlich limitiert wird bedeutet dies nicht automatisch, dass der Preis stark ansteigen wird.
Fakt ist, dass der Ölpreis allein deshalb auf einem niedrigen Niveau ist, weil Öl derzeit weniger stark nachgefragt wird. Das heißt, dass die Ölproduktion nicht nur ein bisschen reduziert werden muss, sondern bereits sehr stark reduziert werden muss, damit der Ölpreis wieder steigt und damit die Konzerne durch die Förderung von Öl wieder Geld verdienen.
Sollte der Ölpreis nachhaltig niedrig bleiben ist es möglich, dass die Konzerne nicht nur Geld verlieren, sondern dass viele kleinere Öl Konzerne sogar in den Ruin getrieben werden. Dies ist derzeit vollkommen davon abhängig, wie die OPEC+ Öl Politik sich entwickeln wird.
Wie kaufe ich meine erste Öl-Aktie?
- Wer eine Öl Aktie kaufen möchte, benötigt dazu ein Depot. Dieses kann in Österreich kostenlos bei Smartbroker (Beispiel Broker!) geführt werden. Nachdem das Depot eröffnet worden ist, kann man Geld auf das Konto überweisen.
- Zu jedem Depot gibt es eine eigene IBAN, bzw. eine Kontonummer, unter welcher man das Depot aufrufen kann. Somit ist es möglich, dass man Geld als Guthaben in das Depot überweisen kann. Dieses Geld kann für den Kauf von Aktien verwendet werden, natürlich auch aus dem Bereich Öl.
Der Öl Preis ist derzeit niedrig und einige Ölaktien sind preiswert zu haben. Wie sich der Preis in der Zukunft entwickeln wird, bleibt derzeit vollkommen offen. Es ist daher wichtig, sich genau zu überlegen, welche Öl Aktien gekauft werden und wieviel % seiner Investment Summe man investieren will. Ratsam ist es, nie bereits am Anfang komplett zu investieren und alles auf eine Karte zu setzen, sondern ein gewisses Maß an Streuung zu ermöglichen.