Das Unternehmen Wirecard wurde im Jahr 1999 als Start-up gegründet und zwar an der Börse. Der Sitz des Unternehmens ist der Ort Aschheim bei München. Zu den Kompetenzen bei Wirecard zählen Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr und zwar weltweit.
Das bargeldlose Zahlen übernimmt Wirecard für viele Kunden. Hinzu kommt, dass Wirecard auch im Bereich Risikomanagement aktiv ist und sich um die Herausgabe sowie die Akzeptanz von Kreditkarten kümmert. Damit ist Wirecard in den vergangenen 20 Jahren zu einem der größten digitalen Zahlungsanbieter weltweit geworden und schaffte es sogar im Leitindex DAX zu notierten.
Wirecard Aktie notierte zeitweise bei fast 200 Euro
- In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte darüber, dass es in den Geschäftsberichten bei Wirecard Ungereimtheiten gibt.
- Vereinzelt gab es Medienberichte darüber, dass Abschlüsse von Geschäftsjahren revidiert werden müssen oder andere Probleme auftreten.
- Der Kurs der Aktie geriet in den vergangenen Jahren mehrmals stark unter Druck. Das führte dazu, dass die Wirecard Aktie zum Teil bei 80 Euro notierte, zum Teil jedoch auch bei 150 Euro.
- Als das Unternehmen in den Leitindex DAX aufgestiegen ist, notierte die Aktie sogar fast bei 200 Euro.
1,9 Milliarden Euro sind weg – oder waren nie vorhanden?
Vor kurzem wurde bekannt, dass rund 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz bei Wirecard fehlen. Das Geld existierte offenbar nie, oder ist über dubiose Wege und Quellen versiegt. Nachdem bekannt worden war, dass bei Wirecard Probleme mit dem Geschäftsbericht vorhanden sind und Gelder fehlen, reagierte der Kurs der Aktie prompt.
Dieser lag vor kurzem noch bei rund 80 bis 100 Euro und sackte innerhalb weniger Stunden auf 30 bis 40 Euro. Für eine kurze Zeit wurde die Wirecard Aktie sogar vom Handel ausgeschlossen, kurze Zeit darauf notierte das Papier bei weniger als 10 Euro.
Nachdem der Kurs von Wirecard zum Teil auf 2 bis 3 Euro absackte, konnte sich die Aktie wieder fangen und es gab eine kleine Rallye auf etwa 8 Euro. Wenige Tage später rutschte der Kurs wieder deutlich ab und notierte bei gerade einmal 2 bis 3 Euro.
Testat durch EY verweigert – Privatanleger enttäuscht!
Die Verluste einiger Privatanleger bei Wirecard sind mehr als hoch. Das bedeutet, dass viele Privatpersonen mehrere tausend Euro durch den Wirecard Skandal verloren haben. Häufig fragen sich Anlegerinnen und Anleger, wie dieser Betrug so lange funktionierte und warum der BaFin nichts aufgefallen ist.
Bei Wirecard gab es zusätzlich die Prüfung der Geschäftsberichte durch das Unternehmen EY. Diese wurden in den vergangenen Jahren überwiegend abgenommen, jedoch gab es zum Schluss kein Testat mehr.
Auch hier dürfte es vielen Anlegern problematisch vorkommen, bzw. sie können nicht nachvollziehen, wieso das Testat erteilt wurde und im Nachhinein mit Wirecard vieles nicht in Ordnung gewesen ist.
Der Wirecard Fall dürfte in einigen Jahren etwas für die Lehrbücher sein und dazu führen, dass sich die Aktienlandschaft in Deutschland stark ändert. Gerade was die Aufsicht der Unternehmen angeht, sollte Wirecard dafür sorgen, dass in jedem Fall etwas verbessert wird.