Die Technik hat in den letzten Jahrzehnten unglaubliche Fortschritte erzielt. Der Alltag, wie er sich heutzutage gestaltet, wäre vor 50 Jahren vermutlich noch nicht einmal denkbar gewesen. Wir sehen viele Gegenstände und Errungenschaften als selbstverständlich an, obwohl sie erst ein kleiner Teil der Geschichte sind.

Aus diesem Anlass widmen wir uns nun einer Errungenschaft, die bereits den Weg in das Museum antritt. Wir stellen Ihnen die CD vor. Wo waren die Anfänge? Wie konnte dieser unvergleichliche Erfolg erzielt werden?

Was ist die CD?

Das Kürzel steht für Compact Disc, was so viel wie kompakte Scheibe bedeutet. Die CD ist deshalb so erwähnenswert, da sie den Sprung von analog zu digital verkörpert wie kaum ein anderes Medium. Bis in die 1980er Jahre hinein war die Schallplatte das Abspielmedium für Musik schlechthin.

Geringe Haltbarkeit bei Schallplatten

Problematisch war jedoch, dass die Haltbarkeit nicht sehr hoch war. Umso öfter eine Schallplatte abgetastet wird, umso mehr verringert sich die Qualität. Zwar gibt es Verfahren, um die Schallplatte zu schonen, doch die Abnutzung konnte bis heute nicht gänzlich ausgeklammert werden. Die CD sollte dahingehend eine Revolution darstellen. Doch auch hierbei ist Vorsicht geboten. Inzwischen ist klar, dass auch die CD ein Haltbarkeitsdatum hat, ebenfalls abhängig davon, wie oft sie abgespielt wird.


>> Vorstellung der CD in der Tagesschau 1982

Wo sind die Anfänge der CD?

Wir befinden uns nun in den 70er Jahren. Die Musik ist bereits ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Eine ganze Generation drückt sich über dieses Medium aus. Doch wo Konsum vorherrscht, ist die Industrie freilich nicht allzu weit weg. In den 70er Jahren war vor allem die Frage zu klären, wie Musik digitalisiert werden könnte. Dabei ergaben sich unterschiedliche Verfahren, mit unterschiedlichem Erfolg. Bereits damals war klar, dass die Digitalisierung einer Revolution gleichkommen würde. Als Pioniere auf diesem Gebiet gelten Sony und Philips.

Wichtig: Hochwertige CD Player
Wichtig: Hochwertige CD Player

Beide Unternehmen waren eigentlich damit beschäftigt Videos zu digitalisieren. Im Zuge dessen kam freilich auch die Idee auf, rein die Musik zu digitalisieren. Zu Anfang herrschte das Problem vor, dass in den Dimensionen der Schallplatte gedacht wurde.

Philips entwickelte die Laserdisc, welche 30 Minuten Platz für Videomaterial bot. Für Musik konnte über 13 Stunden Platz geboten werden. Hinzu kam, dass diese Disc ebenso groß wie die Schallplatte war. Für Philips und Sony war das der Anlass, einen gemeinsamen Standard zu entwickeln. Man wollte vor allem einen geldintensiven Formatkrieg vermeiden, wie es beispielsweise vor nicht allzu langer Zeit bei BluRay und HD-DVD der Fall war.

Wie kam die CD zustande?

Das Problem der Dauer, welches bei der Laserdisc vorherrschte, musste beseitigt werden. Dabei ist entscheidend, welcher Durchmesser angestrebt wird. Was diesen Teil der Geschichte anbelangt, gibt es viele Mythen. Die bekannteste und auch von Sony und Philips propagierte Theorie ist folgende. Eine CD sollte die neunte Sinfonie von Beethoven in voller Länge erfassen.

Dabei wurde die längste zur Verfügung stehende Version hergenommen, und zwar die Version von Wilhelm Furtwängler, welche exakt 74 Minuten dauert. Das wiederum führte dazu, dass die CD einen Durchmesser von 12 Zentimeter haben würde.

Sony hatte jedoch eine große Sorge. Passt die CD auch in einen Anzug? Unglaublich, aber wahr: Sony reiste um die Welt und vermaß Anzüge, um feststellen zu können, dass eine CD auch in Anzüge passen würde.

Wann kam der Durchbruch der CD?

Die CD wurde im Jahr 1981 auf der Funkausstellung in Berlin erstmals der Weltöffentlichkeit gezeigt. Das erste Abspielgerät wurde im Oktober 1982 auf den Markt gebracht. Erstaunlich ist vor allem, dass der Durchbruch nicht allzu lange auf sich warten ließ. Obwohl eine CD zu Anfang in Deutschland mit 30 bis 45 DM zu bezahlen und ein Abspielgerät nicht unter 600 DM zu kaufen war, wurden 1984 bereits drei Millionen CDs verkauft, alleine in Deutschland, dabei waren ca. 700 Titel verfügbar. Der Aufstieg verlief kometenhaft, ehe 2001 mit 113,7 Millionen verkauften CDs der Rekordwert erzielt werden konnte.

Schon im Jahr 1988 wurden weltweit über 100 Millionen CDs produziert. In den 90er Jahren sollte die CD jedoch erst richtig durchstarten. Ein entscheidender Schritt sollte noch folgen. Denn die CD ist nicht nur einzig für die Digitalisierung von Musik zu gebrauchen. Schnell wurde erkannt, dass größere Datenmengen abgespeichert werden können. Somit eroberte die CD unter anderem auch den Computer.

Wie sieht die Zukunft der CD aus?

Inzwischen hat die CD als Datenträger ausgedient. Das heißt, dass der Computer-Markt mehr oder weniger vollkommen wegfällt. Die DVD steht für die Wachablöse. Doch auch die DVD hat ein Verfallsdatum, BluRay ist die Zukunft. Doch wie sieht es in der Musikbranche aus? Sony und Philips haben mit der CD und der Musikindustrie unglaubliche Summen an Geld erwirtschaftet.

Allerdings haben sie einen gewichtigen Trend verschlafen. Das Internet. Erst die Musikpiraterie brachte die Konzerne auf die Idee, dass auch sie Musik im Internet anbieten könnten, allerdings zu spät. Andere Dienste haben sich dahingehend einen Namen gemacht. Das hat zur Konsequenz, dass die Verkaufszahlen der CD Jahr für Jahr rückläufig sind, dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. In gewisser Hinsicht ist die CD bereits Geschichte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Musik, das letzte Medium für die CD, gänzlich anders konsumiert wird.

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