Das die Zukunft von strombetriebenen Autos dominiert werden wird, scheint bereits festzustehen. Doch dass diese Fahrzeuge dann auch noch aus dem 3D-Drucker stammen werden, war bisher nicht wirklich ersichtlich.
Nun, so ganz stimmt dies auch nicht, denn nicht der ganze Wagen wird in einem Rutsch in solch einem Gerät hergestellt werden, die wesentlichen Kunststoffteile aber schon. Zudem soll das Fahrzeug nur rund 11.000 Euro kosten, was für einen modernen urbanen Straßenflitzer doch recht günstig erscheint. Das Unternehmen, dass dies alles möglich machen will, nennt sich 4ekolka und kommt aus Prag. Dabei spielt der 3D-Druck eine bedeutende Rolle.
Es fährt! > Dies war wohl der Gedanke, den die Entwickler des neuen Elektro-Autos als erstes hegten, als der gerade fertiggestellte Protyp vom Band lief. Das Gnaze kostete dann auch nur 300.000 tschechiche Kronen, was umgerechnet eben rund 11.000 Euro entspricht.
Die Fertigung wesentlicher Kunststoffteile wurde dabei einzig und allein durch den 3D-Drucker bewerkstelligt. Dieser baute die Elemente Schicht für Schicht auf. Was sich im ersten Moment nach einen recht langwierigen und teuren Verfahren anhört, konnte hingegen dazu beitragen, Geld zu sparen.
300.000 Kronen stellen in Tschechien etwa den Gebrauchtwagenpreis eines aktuellen Kleinwagens dar. Für einen Neuwagen ist diese Summe also ausgesprochen günstig. Doch wer sich nun das cruisen auf weiten Strecken über Berg und Tal vorstellt, der wird an dieser Stelle leider einen kleinen Dämpfer erhalten. Der Wagen ist eher für die Stadt gedacht, wenngleich er durchaus um ein vielfaches mehr an Kilometern zurücklegen kann, als andere Vertreter seiner Zunft.
Auf langer Tour
Wer viel Zeit und Muße sein Eigenen nennt, der kann auf langen Strecken durchaus mit dem kleinen Wunder glücklich werden. Das neue Modell schafft nämlich gerade einmal eine Spitzengeschwindigkeit von 55 km/h. Dies reicht für den Stadtverklehr und kurze Strecken auch für normale Autofahrer völlig aus. Offensichtlich ist, dass diesem Modell wohl niemand auf der Autobahn begegnen wird. Von seiner Reichweite her, wäre dies aber durchaus möglich.
200 Kilometer weit soll der E-Flitzer fahren, ohne einmal an der Steckdose aufgeladen werden zu müssen. Somit verbraucht er nur etwa die Hälfte der Energiemenge, die ein normales Elektroauto benötigt. Zu diesem Umstand tragen im Wesentlichen die gedruckten Kunststoffteile bei, denn diese sind sehr leicht und extrem robust, was der Tatsache zu verdanken ist, dass sie über keinerlei Naht verfügen. Sind die Akkus allerdings einmal leer, so benötigt das Fahrzeug auch eine gewisse Zeit, damit es wieder voll einsatzbereit ist.
Geheimnisse bleiben
Wer allerdings nach einer Probefahrt fragt, hat bisher noch kein Glück. Es sind derzeit nur wenige Daten über den neuen Wagen bekannt. Im Moment läuft die Erprobung der Straßentauglichkeit. Erst wenn diese Tests erfolgreich abgeschlossen wurden, kann es an die Serienproduktion gehen. Wann dies so weit sein wird, ist bisher aber noch unklar. Auch der letztendliche Preis kann noch nicht genau festgemacht werden. Dieser wird aller Wahrscheinlichkeit noch von vielen weiteren Faktoren abhängen, sodass das kleine Elektromobil am Ende doch etwas mehr als 11.000 Euro kosten wird.
Allerdings darf wohl davon ausgegangen werden, dass die Endsumme dann doch nicht so hoch ausfällt, denn schließlich soll das Fahrzeug für alle erschwinglich bleiben. Im übrigen kann dieses Modell nicht wirklich mit anderen Fahrzeugen dieser Art verglichen werden. Die Karossen der Pioniere des 3D-Drucks bei Autos, schlagen hier nämlich mit Preisen von bis zu 43.000 Euro zu Buche, wie kürzlich auf der Detroit Autoshow zu vernehmen war.