Parkettboden sanieren lassen – Das müssen Sie wissen
Ein Teil der Wohnung, dem wir oft nicht viel Aufmerksam schenken, wird dennoch täglich sehr stark beansprucht. Der Fußboden muss mit vielen Herausforderungen kämpfen, denn von Hundepfoten über Steinchen in der Schuhsohle, bis hin zu verschiedensten Verunreinigungen, unser Parkettboden bekommt das alles ab. Kein Wunder also, dass der Fußboden aufgrund der starken Beanspruchung nach und nach abnutzt und nach einer Weile nicht mehr schön aussieht.
Oft findet man auch kleine Kratzer oder sogar größere Schäden in den hölzernen Bodenbelägen, die die Optik negativ beeinflussen können. Doch in der Regel ist es gar kein Problem, einen Parkettboden sanieren zu lassen, sodass er wieder mit frischem Glanz erstrahlt. Worauf man dabei aber achten sollte und mit welchen Kosten zu rechnen ist, wenn man einen Parkettboden sanieren lassen möchte, erfahren Interessierte hier.
Wann muss ein Parkettboden überhaupt saniert werden?
Parkettboden in privaten oder gewerblichen Immobilien wird oft sehr stark beansprucht. Wann ein Boden professionell saniert werden muss, hängt von der Stärke der Beanspruchung ab. Hochwertige Parkettböden sollten in der Regel circa 10 bis 15 Jahren halten und nur kleine, oberflächliche Schäden aufweisen. Diese lassen sich im normalen Alltag kaum vermeiden, auch wenn man den Parkettboden gut pflegt. Tiefere Kratzer, zum Beispiel durch Tierkrallen oder auch Abrieb durch die Rollen eines Bürostuhls können natürlich auch bei jüngeren Böden entstehen und eine Sanierung nötig machen.
Auch wenn die Böden keine Schäden durch eine hohe Beanspruchung aufweisen, sollten sie nach circa 12 Jahren von einem fachkundigen Handwerker abgeschliffen und anschließend neu versiegelt werden. So kann man die Lebensdauer von Parkettböden weiterhin verbessern, sodass ein Austausch vorerst nicht nötig ist.
Die Profis erledigen die Arbeit
Einen Parkettboden zu sanieren kann viel Arbeit machen. Damit das Ergebnis optimal wird, lohnt es sich, für diese Aufgabe einen erfahrenen Handwerker zu engagieren. In vier Schritten wird der Fachmann dafür sorgen, dass das Parkett schon in kurzer Zeit wieder schön wird.
Die vier Schritte kurz aufgezeigt
- Abschleifen
- Auffüllen
- Feinschliff
- Versiegeln
Erster Schritt: Abschleifen
Um einen Parkettboden sanieren zu können, werden mehrere Schleifdurchgänge nötig sein. Im ersten Grobschliff kann man den Parkettboden von Verunreinigungen, alten Resten von Lack oder Wachsen befreien. Der Profi weiß, je geringer die Körnung der Schleifmaschine, umso gröber wird der Boden abgeschliffen. Nach einem weiteren Schliff mit gröberer Körnung kann das Parkett für den nächsten Schritt vorbereitet werden. Im Anschluss daran wird der Boden vom Staub befreit.
Zweiter Schritt: Auffüllen
Nachdem der Boden mit mehreren Durchgängen gut abgeschliffen wurde, wird der Experte den nächsten Schritt vorbereiten. Nun werden gröbere Schäden, Risse sowie oberflächliche Kratzer mit einem Fugen-Kitt ausgebessert, sodass wieder eine glatte und ebenmäßige Oberfläche entstehen kann.
Dritter Schritt: Feinschliff
Im Anschluss an das Auffüllen von Schäden, Lücken und Fugen wird der Feinschliff vorbereitet. Bei diesem Arbeitsschritt wird der sanierte Parkettboden noch einmal final mit einem Feinschliff bearbeitet, sodass eine gründliche und ebenmäßige Oberfläche entstehen kann.
Vierter Schritt: Versiegeln
Damit das sanierte Parkett wieder lange Freude macht, ist eine hochwertige Versiegelung absolut notwendig. Der gereinigte Boden wird mit einem Öl, einem speziellen Wachs oder Lack versiegelt, sodass er gegen Verunreinigungen oder erste Schäden geschützt wird. Ist die Versiegelung ausgehärtet, kann der Boden wieder problemlos betreten werden.
Was muss man beachten, wenn man den Parkettboden sanieren lassen möchte?
Wenn man einen Fachmann für die Sanierung des Parkettboden beauftragt, sollte man davon ausgehen, dass der Handwerker genau weiß, worauf es bei dieser Aufgabe ankommt. Doch auch als Auftraggeber lohnt es sich, genau darauf zu achten, damit der Parkettboden nach der Sanierung wie neu erstrahlt.
Die richtige Körnung
Dass ein Parkettboden mehrfach abgeschliffen werden muss, damit er saniert werden kann, wurde bereits aufgezeigt. Dabei werden in den unterschiedlichen Arbeitsschritten unterschiedliche Körnungen benutzt. Zunächst beginnt man in der Regel mit einer 60er Körnung, in Ecken mit einer 40er Körnung und endet den letzten Schliff mit einer 120er Körnung, die parallel zum Lichteinfall erfolgen soll.
Grobe Schäden? Diele austauschen
Nicht immer reicht es, den beschädigten Parkettboden mehrfach abzuschleifen, um Kratzer oder andere Beschädigungen ausbessern zu können. Bei groben Schäden ist es ratsam, einzelne Dielen gänzlich auszutauschen. Wenn eine stark beschädigte Diele ausgetauscht werden muss, ist es wichtig, die darunter liegende Fläche erst ordentlich auszusaugen, damit beim Austausch und der anschließenden Versiegelung keine Staubpartikel das Ergebnis mindern.
Nicht nur reinigen und lackieren
Die vielen Arbeitsschritte und verschiedenen Schleifarbeiten kosten Zeit. Doch es lohnt sich, in diese Zeit zu investieren. Zwar kann der Fachmann Wasserflecken und andere Verunreinigungen mit speziellen Mitteln entfernen, doch auf das mehrfache Abschleifen sollte man aus Kostengründen nicht verzichten, denn wird der gereinigte Parkettboden neu versiegelt, haftet die Versiegelung nur mäßig auf den nicht abgeschliffenen Holzdielen. Außerdem können verunreinigte Dielen nicht immer wie gewünscht gereinigt werden, sodass Schmutz weiterhin sichtbar sein könnte.
Es dauert
Das mehrfache Abschleifen und die anschließende Versiegelung dauert einige Zeit. Nach dem Aufbringen der Versiegelung muss man sogar einige Tage warten, bis die Versiegelung ausgehärtet ist und man wieder Möbel aufstellen oder auf dem Boden laufen kann. Nach etwa 8 Tagen ist der Boden ausgehärtet und für die nächsten Jahre gerüstet.
Was kostet es, den Parkettboden sanieren lassen?
Die Sanierung eines Parkettbodens kostet im Schnitt etwa 35 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Wohnung von 100 Quadratmetern können somit Handwerkerkosten von etwa 3500 Euro auf den Hauseigentümer zukommen. Sollen weitere Dienstleistungen, wie die vorherige Reinigung des Parketts durchgeführt werden, können pro Quadratmeter Boden noch zusätzlich etwa 20 Euro auf die Rechnung kommen. Wer den Parkettboden professionell sanieren lässt, kann dann aber auch darauf vertrauen, dass der Boden für die nächsten zehn bis zwölf Jahre in einem ordentlichen Zustand bleibt.