Lange Zeit waren den meisten Verbrauchern ausschließlich konventionelle Brennstoffe wie Kohle, Heizöl und Erdgas bekannt. Mit dem Erreichen immer neuer Preisrekorde wurden neben den bekannten, jedoch noch mit Schwierigkeiten und Nachteilen behafteten erneuerbaren Energien, Zwischenlösungen vorgestellt.
Eine mehr und mehr Verbreitung findende Möglichkeit der Beheizung von Räumen ist die Verbrennung von Holzpellets in speziellen Pelletöfen. Heizen mit Holzpellets gilt als kostengünstig, umweltfreundlich und ressourcenschonend.
Holzpellets als Heizmaterial
Holzpellets entstehen oft als Abfallprodukt in Sägewerken und werden idealerweise ortsnahe hergestellt. Die Holzabfälle werden meist als Sägespäne unter so hohem Druck gepresst, dass die dadurch entstehende Feuchtigkeit dem entstehenden Pellet als Bindemittel dient.
Die Verbrennung in speziellen Pelletöfen erlaubt eine automatisierte Verbrennung. Erst seit etwa zehn Jahren erlebt die Verbrennung von Holzpellets ein stark ansteigendes Wachstum. Dies ist vor allem auf die explosionsartig gestiegenen Kosten für fossile Brennstoffe zurückzuführen.
Günstiges Heizen mit Holzpellets
Der aktuelle Pelletspreis in Österreich belegt nach wie vor, dass sich die Nachfrage mit dem Angebot von Pellets weiterhin die Waage hält bzw. sogar ein Überangebot verzeichnet wird. Jenes hielt die Preise in den letzten zehn Jahren stabil und wird auch in naher bis mittlerer Zukunft für ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis sorgen.
Haben sich die Kosten für fossile Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt, so erfreuten sich die Nutzer von Holzpellets an einer Preissteigerung von gerade mal knapp einem Drittel im selben Zeitraum.
Der aktuelle Pelletspreis in Österreich bewegt sich durchschnittlich auf einem Niveau von 248,80 Euro je Tonne (inkl. Mehrwertsteuer). Im Vergleich zum Vormonat bedeutet dies eine geringfügige Senkung von etwa einem Prozent.
Während der erfahrene Verbraucher von Holzpellets die Mengenangaben in Verbindung mit den Kosten in eine Relation setzen kann, sei dem Interessierten nachstehend ein Vergleich beschrieben:
Ein Kilo Pellets entspricht etwa der Erzeugung von 5 kWh Energie. Für den gleichen Brennwert wäre mindestens ein halber Liter Öl erforderlich.
Mit weniger als 25 ct. pro Kilo Pellets liegt der Preis weit unter dem von Heizöl ─ hier zahlt der Verbraucher etwa das Doppelte mit steigender Tendenz. Da der Preis für Rohöl eng an die Gaspreise gekoppelt ist, verhält es sich mit dem Vergleich zum Erdgas ähnlich. Beim Vergleich des Energiegehaltes mit den Kosten heutiger Elektrizität geht die Schere zugunsten der Pellets noch weiter auseinander. Die Kosten für Strom erreichen aktuell einen Kilowattstundenpreis von bis zu 30 Cent.
Um den Brennwert von Pellets zu garantieren, bestimmt eine Norm den Energiegehalt auf genau 4,9 kWh pro Kilo Pellets. Letztendlich ist dieser von der Restfeuchte innerhalb des Materials abhängig und verringert sich mit zunehmender Feuchtigkeit.
Nachteile und Gefahren bei der Wohnraumbeheizung mit Pellets
Die Herstellung und Verbrennung von Holzpellets gilt zwar als günstige und umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Öfen, täuschen allerdings auch über einige Nachteile hinweg. So entsteht bei der Herstellung durch die Zugabe von Getreidemehl eine unerwünschte Konkurrenz zu Lebensmitteln.
Außerdem entstammen Holzpellets nicht nur heimischen Bäumen, sondern unter Umständen auch tropischen Wäldern, die ─ zumindest indirekt ─ für die Herstellung der Pellets gerodet werden. Aber nicht nur die Herstellung unterliegt einigen Nachteilen. In den eigenen vier Wänden kann allein die Lagerung der vermeintlich harmlosen Holzpellets zu lebensgefährlichen Situationen führen. Aus den Pellets kann Kohlenmonoxid gasen und sich in der Luft des Lagerraumes ansammeln. Die mangelhafte Belüftung des Lagerraumes führte in Deutschland bereits mehrfach zu Todesfällen.
Fazit
Trotz der genannten Nachteile ist und bleibt die Verbrennung von Holzpellets zur Energieerzeugung vorerst vergleichsweise kostengünstig. Wer sich der Gefahren bei der Lagerung bewusst ist und für das ökologische Gewissen die Herkunft seiner Pellets zurückverfolgen kann, dem sei der Umstieg auf diese moderne Art der Energiegewinnung wärmstens empfohlen.
Im Gegensatz zu den Trägern fossiler Energie ist die Versorgungssicherheit von Holzpellets bis weit in die Zukunft garantiert.