Wird die Ankündigung einer neuen Risikokategorie für Zahlungsabwickler von MasterCard positiv für Händler sein?
In den vergangenen Monaten gab es gerade in der Forex und CFD Branche erhebliche Änderungen und es scheint, als ob sich auch in der Zukunft hier einiges bewegen wird. Gerade für Broker, die noch nicht einer Regulierung unterliegen, dürfte die Luft in Zukunft dünner werden.
Im Bereich der CFD Broker haben einige Unternehmen ihren Firmensitz auf Offshore Inseln oder z.B. außerhalb der EU. Dies führt dazu, dass keine Regulierung durch die Finanzaufsicht und entsprechende Behörden stattfindet.
Das Risiko für Trader mit diesen Brokern zu arbeiten ist deutlich höher, als es z.B. bei einem regulierten Broker der Fall ist.
Regulierte Broker finden sich innerhalb der EU nicht nur in Deutschland, sondern z.B. auf Malta oder auf Zypern. So lange der Sitz innerhalb der EU ist, findet eine Regulierung durch entsprechende Behörden wie z.B. die BaFin in Deutschland oder die CySEC statt.
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Welche Änderungen kommen auf nicht regulierte Broker zu?
Das Unternehmen MasterCard ist bei zahlreichen Brokern beliebt, weil es hier als Zahlungsdienstleister fungiert. Das bedeutet, dass die Trader Guthaben über Kreditkarten auf ihr Handelskonto überweisen können und damit in den Handel von z.B. digitalen Optionen starten können.
Bei MasterCard wurde eine neue Risikokategorie eingeführt. Unternehmen, die im Bereich CFD oder Forex aktiv sind, wurden als Firmen klassifiziert, die mit einem „hohen Risiko“ arbeiten. Unternehmen, die in dieser Kategorie eingestuft sind, werden mit dem Geschäftscode 6211 klassifiziert.
Das bedeutet, dass Rückbuchungen, die vom Kunden vorgenommen werden, nur noch über einen Zeitraum von 540 Tagen wahrgenommen werden können. Damit ändern sich die Standards für nicht regulierte Broker in diesem Umfeld deutlich. Die betroffenen Unternehmen müssen gegenüber MasterCard bestimmte Auflagen erfüllen. Hierzu können z.B. Betriebsgenehmigungen herangezogen werden, die von den lokalen Behörden ausgestellt wurden. Dies ist bei regulierten Unternehmen, die ihren Sitz innerhalb der EU haben in der Regel kein Problem. Für den einen oder anderen Offshore Anbieter könnte es jedoch erhöhten Aufwand bedeuten, oder sogar zu einem Problem führen.
Erst wenn die entsprechenden Unterlagen bei MasterCard vorliegen ist es möglich, dass entsprechende Transaktionen mit den Unternehmen absolviert werden können. Bis zu diesem Zeitpunkt werden entsprechende Transaktionen nicht vollzogen.
Die neuen Regeln, die durch den Dienstleister MasterCard auf die Beine gestellt werden, sind für die Kunden in jedem Fall von Vorteil, da sie die Sicherheit steigern können. Anzumerken ist, dass sich die Branche in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt hat. Vor allem binäre Optionen, die in den ersten Jahren von zahlreichen Brokern angeboten werden, sind heute kaum noch im Internet zu finden. Der Handel mit Forex und CFD Produkten jedoch hat sich deutlich intensiviert.
Warum sollten regulierte Broker bevorzugt werden?
Wer in den Handel mit Optionen, CFDs oder ETFs einsteigen möchte, braucht dazu ein Online Handelskonto.
Dieses kann bei einem passenden Online Broker eröffnet werden, von denen zahlreiche zur Verfügung stehen. Broker, die ihren Sitz innerhalb der EU haben werden durch die Finanzaufsicht kontrolliert und haben entsprechende Regularien zu erfüllen.
Bei Offshore Brokern ist dies nicht der Fall. Die Sicherheit für die Kunden ist bei einem Broker innerhalb der EU deutlich höher, als es bei einem Offshore Broker der Fall ist. Daher ist es in jedem Fall zu bevorzugen, innerhalb der EU ein Handelskonto bei einem passenden Broker zu eröffnen.
Ferner sollte bei der Wahl des Brokers auch auf den Support geachtet werden. Dieser erfolgt oftmals in mehreren Sprachen (z.B. Deutsch und Englisch) und nicht selten per Telefon, aber auch per Email und via Live Chat. Die Gebühren für die Handelskonten sind unterschiedlich hoch und auch die Services sowie die Kosten für Transaktionen unterscheiden sich deutlich. Was die Auswahl der Broker angeht ist auch darauf zu achten, wie groß die Anzahl der Basiswerte ist, die für den digitalen Handel der Optionen zur Verfügung gestellt werden. Als Basiswerte kommen unter anderem Aktien, aber auch CFDs, Währungspaare oder Rohstoffe zur Auswahl.
Das Handelskonto kann in der Regel in verschiedenen Währungen geführt werden. Bei manchen Brokern gibt es auf die erste Einzahlung einen Bonus, bei anderen hingegen nicht. Auch die Gebühren für Einzahlungen und Auszahlungen sollten bei der Brokerwahl berücksichtigt werden.
Andere Kreditkartenanbieter dürften folgen
Es ist durchaus denkbar, dass nicht nur das Unternehmen MasterCard diese neuen Regelungen befolgen wird. Auch andere Unternehmen, wie zum Beispiel Visa oder American Express könnten die neuen Regelungen als Grundlage für Geschäftsbeziehungen mit den Brokern aufnehmen.
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Wer profitiert von den neuen Regelungen, wer nicht?
Fakt ist, dass vor allem die Kunden in Europa von den neuen Regelungen profitieren, die durch das Unternehmen MasterCard vorangetrieben werden. Die Händler, die ihren Sitz innerhalb der EU, bzw. in einem regulierten Land haben, dürften davon ebenfalls profitieren.
Durch das Vorgehen von MasterCard wird den Tradern noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig eine Regulierung ist und welche Sicherheiten und Vorteile sie dadurch gewinnen können.
So genannte Offshore Händler, die außerhalb der regulierten Finanzplätze agieren, dürften eher Nachteile als Vorteile aus den Änderungen ableiten. Wenn sie weiterhin mit MasterCard zusammenarbeiten wollen, steht ihnen ein erheblicher Aufwand bevor.
Insgesamt sind die neuen Regulierungen von MasterCard jedoch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung; nicht nur in Sachen Verbraucherschutz, sondern auch als abschreckende Maßnahme gegenüber unregulierten Händlern.