Wie eine erst kürzlich durchgeführte Studie nun zu Tage gefördert hat, halten es zahlreiche große, in Deutschland ansässige Aktiengesellschaften nicht für notwendig, ihre Investoren über die entsprechend zu erwartenden Geschäftsentwicklungen ausreichend zu informieren.
Keine Prognosen für Gewinne
So stellte man fest, dass der Anteil der DAX-Unternehmen, welche von Grund auf keine Zukunftsprognose im Hinblick auf den Gewinn gewähren, im vergangenen Jahr gegenüber 2012 von sechs auf immerhin zehn gestiegen sei. Diese Angaben ließ der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz Ulrich Hocker am Freitag in der Finanzmetropole Frankfurt am Main verkünden.
Untersuchung der Geschäftsberichte
Die gründliche Untersuchung durch die Aktionärsschützer sah die enge Zusammenarbeit mit Kirchhoff Consult vor, bei denen sämtliche Berichte über die Geschäftstätigkeit der insgesamt 30 im Deutschen Aktien Index gelisteten Unternehmen einmal genauer unter die Lupe genommen wurden. Neben den zuvor bereits erwähnten Negativschlagzeilen gab es aber auch Positives zu berichten. So waren es dieses Mal mit acht Gesellschaften ein Vertreter mehr als noch in 2012, der sehr präzise Angaben zum zu erwartenden Resultat des Konzerns machte.
Diese Angaben trafen je nach Unternehmen auch auf die Geschäftsentwicklung sowie anstehenden Investitionen zu. Hierzu zählen unter anderem Allianz, Continental, die Deutsche Post, die Deutsche Telekom und auch Fresenius SE (Fresenius SECo).
Welche Unternehmen machen genaue Angaben?
Weiterhin für die Aktionäre vorteilhafte Angaben machte die Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft), Siemens und auch Volkswagen. Trotz dieser in gewissem Maß auch positiven Ergebnisse scheint man laut den Angaben von Hocker keinen Grund zur Freude zu haben. Immerhin waren es zwölf Gesellschaften, die nur teilweise Einblicke erlaubten, wobei sogar zehn Vertreter überhaupt keinen Ausblick an ihre Aktionäre gewährten. Hierbei sind die BASF, Beiersdorf, Commerzbank, Daimler sowie die Deutsche Bank zu nennen. Ebenfalls negativ fielen HeidelbergCement, K+S (K+S) LANXESS, Linde und auch Merck auf.
Aktionären bleiben Informationen verwehrt
Es würde laut Hocker kein Geheimnis sein, dass man allein für die interne Planung von Unternehmensabläufen entsprechende Prognosen und Erwartungen für das folgende Geschäftsjahr erstellt. Diese Informationen den Aktionären zu verweigern, sei nicht tragbar, da diese immerhin mit ihrem Kapital entsprechende Anteile besitzen. Viele Experten sind sich in diesem Zusammenhang dahingehend einig, dass sich die betroffenen Unternehmen durch diese Vorgehensweise ins eigene Fleisch schneiden.
Immerhin schläft die Konkurrenz nicht, da Anleger die Möglichkeit haben, ihre Investitionsstrategien auch auf weltweit agierende Unternehmen auszuweiten. Zeigt sich, dass man sich auf die abgegebenen Prognosen eines Unternehmens verlassen kann, dann würden hier auch Anleger eher zugreifen und weitere Investitionen tätigen, was dem betroffenen Konzern nur zugute kommt. Für die Treffsicherheit solcher abgegebenen Prognosen sprechen die Zahlen des Berichts. Demnach haben von 17 DAX-Gesellschaften immerhin elf Stück eine wahre Punktlandung hingelegt. Vier Vertreter waren sogar besser als deren Voraussagungen. Gerade einmal zwei Konzerne konnten die abgegebenen Ziele nicht erreichen. Diese doch recht gute Quote spricht klar dafür, dass die Preisgabe der Voraussagungen in jedem Fall dem Unternehmen zugute kommt.
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